Seit 28 Jahren besteht die Partnerschaft des BRK Dachau mit dem ungarischen Roten Kreuz in Kecskemet. Es gibt ein Feriencamp für Kinder mit Behinderung und Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen

Im Jahr 1991 gründete das BRK Dachau eine Patenschaft für das ungarische Rote Kreuz, die bis heute auf freundschaftlicher Basis fortbesteht. Um die guten Kontakte zu pflegen und sich über die Situation in Ungarn zu informieren, reiste eine Delegation aus Dachau nach Kecskemet. Der BRK-Kreisgeschäftsleiter Paul Polyfka, der stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Hans Ramsteiner, die Referentin der Geschäftsleitung Diana Tielman, die Referatsleiterin Soziale Dienste Renate Hörl, der stellvertretender Leiter Rettungsdienst Christoph Adler und der Referatsleiter Engagement Benjamin Sanchez wurden herzlich von der Kreisdirektorin von Bács-Kiskun Andrea Lipóthné Komjáti und der Büromitarbeiterin in der Geschäftsstelle in Kecskemét Tóth Ferencné begrüßt. Der Dachauer Fahrdienstleiter Daniel Schell stammt aus Ungarn und fungierte als Übersetzer.

„Nach der politischen Wende in Ungarn haben wir das Augenmerk zunächst auf humanitäre Transporte gelegt“, berichtet Paul Polyfka. Die Hilfstransporte hat das BRK Dachau seit langem eingestellt, doch unterstützt es seit mehr als 20 Jahren am Plattensee ein Feriencamp für Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie für Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen als Sponsor. „Das Camp ist zu einem Musterprojekt des ungarischen Roten Kreuzes geworden“, berichtet Hans Ramsteiner. Für die ungarischen Kinder bedeutet diese Freizeit eine deutliche Aufwertung und eine Bereicherung ihres Alltags. „Kinder mit Behinderung erfahren in Ungarn wenig Aufmerksamkeit und so bringt das BRK Dachau neben der finanziellen Unterstützung auch sein Knowhow ein“, so Ramsteiner. Ein Ziel der deutsch-ungarischen Partnerschaft sei es laut Paul Polyfka auch, die bereits bestehenden Rotkreuzshops noch stärker zu etablieren, um bedürftigen Menschen die Möglichkeit zum günstigen Einkauf zu geben und den Gedanken der Nachhaltigkeit weiter zu verbreiten. Auf einer stabilen Basis befindet sich auch der Blutspendedienst in Ungarn. Er soll dennoch erweitert werden. „Wir sprechen beispielsweise große Firmen an, die in Ungarn Werke unterhalten, wie beispielsweise Mercedes Benz, damit sich die Mitarbeitenden für Blutspenden engagieren“, so Polyfka.

Foto (von li nach re): Benjamin Sanchez, Diana Tielman, Tóth Ferencné, Lipóthné Komjáti, Hans Ramsteiner, Paul Polyfka. Hinten: Christoph Adler, Daniel Schell und Renate Hörl