Ein neues Einsatzfahrzeug für den Helfer vor Ort in Vierkirchen

Vorstellung des neuen Einsatzfahrzeuges

Vor dem Rathaus in Vierkirchen wurde das neue Einsatzfahrzeug des HvO (Helfer vor Ort) vorgestellt. Der BMW X1 ersetzt einen Seat, der 2014 als Gebrauchtwagen in Dienst gestellt wurde. Der HvO-Teamleiter in Vierkirchen Christoph van Bracht ist erleichtert: „Die Gefahr einer Einsatzfahrt ist nicht zu vernachlässigen, denn die ersten Verschleißreparaturen bei 190.000 Kilometern waren bereits fällig“, berichtete er.

Der HvO Vierkirchen ist nicht nur in seiner Heimatgemeinde im Einsatz, sondern dank Routing per GPS auch in anderen Gemeinden. Die Integrierte Leitstelle Fürstenfeldbruck kann alle Fahrzeuge im Landkreis exakt orten. Nach einem Notruf wird nicht mehr nach festgelegten Gebietszuständigkeiten entschieden, sondern das Rettungsteam alarmiert, das dem Einsatzort am nächsten ist. Hierbei zählt nicht die Luftlinie, sondern die tatsächliche Entfernung. Auf diese Weise kommt die dringend benötigte Hilfe so schnell und unkompliziert wie möglich beim Patienten an. Dank des Routings kann es demnach dazu kommen, dass der HvO Vierkirchen beispielsweise auch nach Asbach alarmiert wird.

Spenden für das neue Einsatzfahrzeug

Bei der Übergabe des BMW X1, der über eine Freisprecheinrichtung für das Funkgerät verfügt, waren neben dem Vierkirchener Bürgermeister Harald Dirlenbach auch die Bürgermeister Harald Mundl aus Weichs und Dieter Kugler aus Röhrmoos anwesend. Alle drei Gemeinden hatten einstimmig grünes Licht für das Fahrzeug gegeben und jeweils 5.000 Euro gespendet. Zusätzlich konnten viele Privatspenden gesammelt werden.

Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath richtete seinen Dank an die Spender, aber auch an das ehrenamtliche HvO-Team: „Ein neues Fahrzeug ist wunderbar, hilft aber alleine nichts. Es braucht Menschen, die sich dafür engagieren, anderen zu helfen, die in Gefahr sind. Unsere HvO-Teams verwirklichen diesen Gedanken jeden Tag.“ Dass die Unterstützung für die Aufrechterhaltung eines modernen HvO-Dienstes in den Gemeinden besonders stark ist, zeigte sich durch die enorme Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibenden und Vereine. Erich Dorfmeister, Vorstand des Vierkirchner Gewerbevereins, berichtete: „Auf unserer Jahreshauptversammlung haben wir eine gemeinsame Spende über 3.000 Euro beschlossen. Eine Vielzahl unserer Mitglieder hat sich zusätzlich mit einer eigenen Spende angeschlossen.“ Großzügig spendeten beispielsweise das Weixer Gschwerl und der Sportclub Vierkirchen.

Harald Dirlenbach unterstrich, dass dieses Engagement in den schwierigen Zeiten von Corona-Beschränkungen und im Hinblick auf deren Auswirkungen nicht hoch genug zu schätzen sei. Dankbar für die Unterstützung ist auch der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka. „Der flächendeckende HvO-Dienst wird nicht von den Krankenkassen refinanziert, da bekommen wir keinen Cent. Trotzdem retten unsere Ehrenamtlichen jeden Tag Leben, unterstützen den hauptamtlichen Rettungsdienst und sammeln auch noch Spenden, damit sie überhaupt Ausrüstung zur Verfügung haben“, so Polyfka. 

Die Helfer vor Ort

Das Bayerische Rote Kreuz unterhält im Landkreis Dachau mehrere HvO-Gruppen. Zum Einsatz kommen die Ehrenamtlichen immer dann, wenn sie den Einsatzort schneller als der nächstgelegene Rettungswagen erreichen. Das neue Fahrzeug ließ allerdings auf sich warten. Dass es nun endlich da ist, freut auch Bereitschaftsleiter Thomas Bauer: „Die Pandemie hat massiv Ressourcen gebunden und mehrere Zulieferer mussten Werke schließen und auf Teile warten“. Seit seinem ersten Einsatz am 5. Oktober ist das Fahrzeug bisher 60 Mal ausgerückt.

Foto (von li nach re): Bürgermeister Harald Mundl, Bernhard Seidenath, Bürgermeister Dieter Kugler, Thomas Bauer, Christoph van Bracht (rechts neben dem Auto), dahinter Bürgermeister Harald Dirlenbach, Paul Polyfka und Erich Dorfmeister.