Das BRK Dachau als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb: Fünf neue Azubis und fünf Bufdis beim BRK Dachau

Mitarbeiter, die mit Begeisterung bei der Sache sind und für die der Beruf auch Berufung ist, sind ein Segen für jeden Arbeitgeber und die Menschen, mit denen sie zu tun haben. Fünf Auszubildende und fünf Bundesfreiwilligendienstleistende haben im Oktober ihren Dienst in der Rettungswache des BRK Dachau in Gröbenried angetreten.

In einer dreijährigen Berufsausbildung werden Annika Ramsvik, Verena Wirthmüller, Belinda Baum, David Beier und Simon Sennebogen zu Notfallsanitätern und -sanitäterinnen ausgebildet. Als sogenannte „Bufdis“ unterstützen Franka Weiß, Agnes Dittmann, Therese Hinterbrandner, Julian Knüppel und Maximilian Weidisch auf den drei Rettungswachen des Kreisverbandes für ein Jahr das Team des Rettungsdienstes.

Zum Jahresende nutzten der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath und der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka die Gelegenheit, um den jungen Mitarbeitenden ihre Wertschätzung zu zeigen. „Nach der Aussetzung der Wehrpflicht brauchen wir Menschen, die sich sozial engagieren. Kompetenz im Gesundheitswesen ist uns wichtig, wir sind froh, dass wir Sie haben“, richtete sich Seidenath an Bundesfreiwilligendienstleistenden. Nach einer medizinischen Grundausbildung für den Rettungsdienstalltag sind die fünf Bufdis vor allem als Fahrer des Krankentransportwagens im Einsatz. Der Bundesfreiwilligendienst dient aber auch der beruflichen Orientierung. Wird beispielsweise ein Medizinstudium angestrebt, so wirkt sich das ehrenamtliche Engagement positiv auf den Numerus Clausus und die Wartezeit auf den Studienplatz aus.

Die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter erfordert eine hohe Verantwortung. Notfallsanitäter sind die ersten, die nach dem Helfer vor Ort an die Unfallstelle kommen und schnelle Entscheidungen treffen müssen, um ein Menschenleben zu retten. Bernhard Seidenath betonte, dass der Rettungsdienst neben der Sozialarbeit und der Kinderbetreuung eine wichtige Säule des BRK sei. Paul Polyfka hob hervor, dass dem Führungsteam im BRK Kreisverband Dachau die Qualität des Rettungsdienstes besonders wichtig sei. „Wir glauben ganz stark ans Team“, betonte er. Die beste Voraussetzung dafür seien motivierte Mitarbeiter. Regelmäßig würden qualitätsbildende Maßnahmen vorgenommen, um den hohen Anspruch zu halten. Die gestiegene Quote an weiblichen Mitarbeitern bezeichnete er als positive Entwicklung.

Ansprechpartnerin für die jungen Mitarbeitenden ist Marie Praß Cuenca. Als Einsatzleiterin und stellvertretende Wachleiterin ist sie das Bindeglied zu den zwei weiteren Rettungswachen in Odelzhausen und Markt Indersdorf. Eine enge fachliche und medizinische Begleitung ist ihr wichtig. Vor allem bei den Bufdis denkt sie dabei auch an die emotionale Bindung. Marie Praß Cuenca sagt: „Es ist der Idealfall, wenn sie uns nach dem Dienstjahr weiterhin ehrenamtlich oder als hauptamtliche Mitarbeitende zur Seite stehen.“

Die emotionale Bindung zum BRK besteht bei einigen schon lange. Verena Wirthmüller entschloss sich nach der Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Angestellten zum Berufswechsel, da sie schon immer ein hohes Interesse an einer Tätigkeit im Rettungsdienst hatte. Die 18-jährige Belinda Baum engagiert sich seit ihrem zwölften Lebensjahr im Jugendrotkreuz; ebenso Therese Hinterbrandner, die dort Gruppenleiterin ist. Für beide ist das BRK so etwas wie eine Familie. Franka Weiß (18) und Julian Knüppel (19) entschlossen sich nach dem Abitur für den Bundesfreiwilligendienst, um sich beruflich zu orientieren. Julian ist gerne mit Menschen zusammen und Franka möchte anderen helfen. Die 18-jährige erkrankte als Kind an Leukämie und weiß, wie sich eine ernsthafte Krankheit anfühlt. Der Umgang mit Menschen ist für alle die größte Motivation. Im Notfall ist Empathie für die Mitmenschen wichtig. Therese berichtet von einem Patienten, der nach einem Sturz vom Krankenwagen abgeholt wurde. „Seine Frau hat so geweint. Das hat mich sehr berührt“, so Therese.

Im BRK Kreisverband Dachau arbeiten zurzeit zwölf Auszubildende. Die maximale Zahl von 18 Auszubildenden (6 pro Lehrjahr) wird in den nächsten zwei Jahren erreicht werden, wie der Leiter Rettungsdienst und stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt berichtet: „Ein grundlegender Baustein für unseren Erfolg im Rettungsdienst sind unsere professionellen Mitarbeiter. Mit unserer Ausbildung im eigenen Hause sorgen wir dafür, dass wir auch weiterhin auf professionell ausgebildete Fachkräfte zählen können.“

Foto (von li nach re): Wachleiter Michael Dorner-Huslik und Florian Bäuml, Martin Noß (Bereitschaft Indersdorf), Bernhard Seidenath, Marie Praß Cuenca und rechts außen Paul Polyfka mit den neuen Azubis und Bufdis in der Rettungswache in Gröbenried.