BRK-Neujahrsempfang als Wertschätzung für die Mitarbeiter

Dachau - Zum dritten Mal veranstaltete der BRK-Kreisverband einen Neujahrsempfang für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BRK-Kinderbetreuungseinrichtungen im Dachauer Landkreis. BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka hob die Bedeutung der Kinderbetreuung im BRK-Kreisverband mit elf Häusern, rund 1000 zu betreuenden Kindern und etwa 200 Mitarbeitern hervor: „Zwei Drittel der Aktivitäten des Roten Kreuzes in Dachau liegen im Bereich der Kinderbetreuung“, so Polyfka. Aus diesem Grund sei der Empfang im Rotkreuzsaal auch als eine große Wertschätzung für die Beschäftigten zu verstehen.

Im Rückblick auf das vergangene Jahr richtete Paul Polyfka das Augenmerk auf die positive Entwicklung dieses Fachbereiches. 2017 wurde das Kinderhaus „Schatzinsel“ in Vollbetrieb genommen – „in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Karlsfeld ein erfolgreiches Projekt, auch im Hinblick der Umwidmung einer Büro-Immobilie in ein Kinderhaus“, so Polyfka. Im Kindergarten „Villa Kunterbunt“ und im Hort „Wirbelwind“ in Vierkirchen wurde mit dem erfahrenen Partner Apetito eine neue Mittagsverpflegung eingeführt, die sich als glücklich erweise. In Haimhausen wurde vom Kindergarten „Tatü-Tata“ eine Naturgruppe eröffnet, die, auch dank der längeren Betreuungszeiten für berufstätige Eltern, ein Erfolgsmodell sei. „Die Naturgruppe ist ein Musterprojekt für den Landkreis, über das auch in anderen Gemeinden nachgedacht wird“, so Polyfka.

Der Höhepunkt des vergangenen Jahres war der Besuch von Gerda Hasselfeldt als neu gewählte DRK-Präsidentin und ihrem ersten öffentlichen Auftritt in der Schatzinsel. Dort habe sie sich von der wegweisenden Kinderbetreuung im BRK Dachau überzeugen können, so Polyfka. Das positive Arbeitsklima führt der BRK-Kreisgeschäftsführer auf die Einführung der neuen Stelle Referatsleitung Kinderbetreuung mit Kathrin Ferland zurück, die im Schulterschluss mit der Fachbetreuung Ursula Singer-Parzefall die Schnittstelle zwischen Geschäftsleitung und Personal sei. Fortbildungen sowie die Erkenntnisse aus dem Führungskräfteforum, das im September erstmalig im Franziskuswerk Schönbrunn stattfand, trügen weiter zur guten Stimmung bei.

Auch das Jahr 2018 steht unter sehr guten Vorzeichen. In Hebertshausen wird das Rote Kreuz ein neues Haus mit Hort, Krippe und Mittagsbetreuung eröffnen, und die neu errichteten Räume für den Hort „Wirbelwind“ werden bezogen. Eine große Aufgabe sieht Polyfka in der Beteiligung als Träger im Kinderhaus in Weichs. Der Neubau ist auf knapp 250 Betreuungsplätze ausgerichtet und wird damit die größte Kinderbetreuungseinrichtung im Landkreis mit mehreren Trägern sein.

Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath betonte, wie wichtig die Kinderbetreuung für das BRK Dachau sei, immerhin sei sie seit mehr als 25 Jahren fest im Kreisverband verankert. „Das Rote Kreuz macht mit der Kinderbetreuung keinen finanziellen Gewinn - der Gewinn sind Sie: für die betreuten Kinder und für deren Familien“, richtete sich Seidenath an die Erzieherinnen. Auch die Eltern würden von der Betreuung nach modernen Gesichtspunkten profitieren. „Die Eltern wissen ihre Kinder in guten Händen“, so Seidenath. „Wir ersetzen nicht die Familien, aber wir entlasten sie.“

Mit einem Impulsvortrag zum Thema „Kinderarmut“ sprach die Bildungswissenschaftlerin und Diplom-Sozialpädagogin Anita Meyer ein brennendes Thema an. „Jedes fünfte Kind in Deutschland ist arm“, so Meyer. Die Armut habe viele Gesichter. Sollten von den Erzieherinnen in der Familie Armutszeichen bemerkt werden, riet Meyer, sensibel damit umzugehen. „Gehen Sie auf die Kinder zu und beziehen Sie sie ein“, so Meyer. Nur wenn sie Teil der Gruppe seien, könnten sie auch daran teilhaben. Ihre erweiterten Erkenntnisse bringt Anita Meyer beim BRK-Kita-Fachtag Ende April ein, der das Thema „Kinderarmut“ zum Schwerpunkt gewählt hat.

Der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka (links), sein Stellvertreter Dennis Behrendt und der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath (hintere Reihe) mit den Leiterinnen der elf BRK-Kinderbetreuungseinrichtungen.