Auftakt in der BRK-Volksfestwache mit politischem Besuch

Auf der BRK-Volksfestwache kann nicht nur jede Art von Patient medizinisch versorgt werden. Auch sexuell belästigten Frauen und Mädchen steht dort seit je her ausgebildetes Personal zur Verfügung.

Wie jedes Jahr nach dem Volksfesteinzug hatte der Landtagsabgeordnete und BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath die politische Prominenz auf die BRK-Volksfestwache in das Haus der Erwachsenenbildung auf der Thoma-Wiese eingeladen, um sich zu überzeugen, wie gut gerüstet das rein ehrenamtliche BRK-Team für eventuelle Einsätze ist. „Dieser Besuch ist auch ein Dankeschön an unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und drückt große Wertschätzung aus“, betonte Seidenath.

Der Kreisbereitschaftsleiter Dieter Ebermann, seit mehr als 20 Jahren für die Koordination auf der Volksfestwache zuständig, informierte die rund 20 anwesenden Besucher – darunter OB Florian Hartmann, Landrat Stefan Löwl, dessen Vorgänger Hansjörg Christmann und seine Stellvertreterin Marianne Klaffki, Bezirkstagspräsident Josef Mederer, die Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler sowie die beiden Landtagsabgeordneten Martin Güll und Anton Kreitmair – über die sanitätsdienstliche Absicherung während der zwölf Tage Dachauer Volksfest. Diese reicht vom Auftaktkonzert am 10. August bis zum politischen Abend im Festzelt am Dienstag nach dem Volksfest. Die ehrenamtliche BRK-Mannschaft wurde auf etwa 13 Helferinnen und Helfer pro Schicht aufgestockt, die von 12 Uhr mittags bis nach Mitternacht im Dienst sind. Insgesamt arbeiten ausschließlich ehrenamtlich mehr als 50 BRK-Helferinnen und Helfer auf dem Volksfest. „Viele nehmen dafür extra Urlaub. Ohne sie würde es nicht gehen“, berichtete Dieter Ebermann. Somit können 50 leicht- bis mittelschwer verletzte Personen sowie fünf Schwerverletzte gleichzeitig versorgt werden.

Zur Spitzenabdeckung steht an fünf Tagen neben den üblichen zwei Rettungswagen ein dritter Notfallwagen bereit. Dass die Volksfestwache auch für einen größeren Versorgungseinsatz gerüstet ist, demonstrierte Dieter Ebermann anhand der „Rebel-Sets“, die das Bayerische Innenministerium für den Katastrophenschutz zur Verfügung stellt. Dabei handelt es sich um Taschen mit Spezialmaterial zur Versorgung stark blutender Wunden wie beispielsweise durch Stich- oder Schussverletzungen. Zusätzlich verfügt die Wies‘nwache über Spezial-Sets mit Infusionen, wie sie auch die Münchner Berufsfeuerwehr verwendet. „Wir hoffen nicht, dass wir sie brauchen“, betonte Dieter Ebermann. Erstmalig stehen heuer für weitere ehrenamtliche Helfer 50 spezielle Erkennungswesten zur Verfügung, die von der Stadt Dachau finanziert wurden. Damit können in einer größeren Notsituation BRK-Mitarbeiter, die das Volksfest privat besuchen, als Helfer hinzugezogen und als solche kenntlich gemacht werden. Die Kommunikation erfolgt online.

Behandelt werden in den zwölf Volksfesttagen erfahrungsgemäß rund 300 bis 400 Patienten, vom Wespenstich bis zum Herzinfarkt. „Vom Blasenpflaster bis zum Massenanfall von verletzten Personen sind wir für alles gerüstet“, betont Dieter Ebermann. Auch den Wickelraum, den jedes Jahr rund 30 junge Mütter und Väter nutzen, bewirtschaftet das BRK Dachau als Service-Dienstleistung für die Stadt Dachau. Seit je her steht in der BRK Volksfestwache auch Opfern von sexuellen Übergriffen geschultes Personal zur Verfügung. „Sexuell belästigte Frauen und Mädchen sind bei uns sicher. Schon immer stehen für sie ausgebildete Mitarbeiterinnen bereit“, so Ebermann: „Wir sind da.“

Hoher und willkommener Besuch auf der Volksfestwache 2018BRK-Bereitschaftsleiter zeigt die neuen Westen für zusätzliche ehrenamtliche Helfer im Falle einer Katastrophe.BRK-Bereitschaftsleiter zeigt die neuen Westen für zusätzliche ehrenamtliche Helfer im Falle einer Katastrophe.