Dachau/Erdweg – Seit einem Jahr gibt es in der Gemeinde Erdweg einen zusätzlichen Standort für einen Rettungswagen des BRK Dachau. Der einjährige Probebetrieb hat gezeigt, dass der zusätzliche Standort dringend notwendig ist, um den westlichen Landkreis zu versorgen.
Der in Erdweg stationierte RTW war von 1. März bis 31. Dezember 2023 rund 3.600 Stunden im Dienst, davon 1.900 Stunden im Einsatz, wie der Leiter Rettungsdienst Martin Noß mitteilte. Somit ist der zusätzliche RTW eine sehr gute Ergänzung zu den drei Rettungswachen in Gröbenried, Markt Indersdorf und Odelzhausen, die stark ausgelastet sind und somit bei Notfällen oft längere Anfahrtszeiten haben. Diese kann der RTW aus Erdweg ausgleichen. Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath unterstreicht das: „Der RTW entlastet das System mit kürzeren Anfahrtszeiten für die Patienten. Die Hilfsfrist verkürzt sich somit.“
Ob der Probebetrieb in Erdweg nun nach einem Jahr in einen dauerhaften Standort übergeht, hängt von der Entscheidung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Fürstenfeldbruck ab. Wie der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt mitteilt, soll nun der einjährige Probebetrieb durch ein Gutachten bewertet werden. Im Nachgang wird anhand der Daten entschieden, ob der RTW dauerhaft in Erdweg betrieben werden soll. Bis dahin läuft der Probebetrieb in Erdweg weiter.
Mit dem zusätzlichen Rettungsstandort in Erdweg werden im Landkreis Dachau nun untertags durch das BRK Dachau fünf RTWs vorgehalten. Nachts sind es vier. Der Standort für den Rettungswagen liegt an der Hauptstraße in Erdweg, wobei er dort nur selten zu sehen ist. „Unsere RTWs sind so ausgelastet, dass sie ständig unterwegs sind. Leerlaufzeiten gibt es so gut wie keine mehr“, berichtet Martin Noß. Dennis Behrendt hofft stark auf eine Überführung des Probebetriebs in einen Dauerbetrieb: „Unsere Einsatzzahlen steigen seit Jahren. In der Auslastung sind wir gewissermaßen zu einem Stillstand gekommen, weil wir gar nicht noch mehr Einsätze fahren können.“ Im Jahr 2023 hatte der BRK-Rettungsdienst im Landkreis Dachau rund 25.000 Einsätze. Der steigende Einsatzbedarf hängt mit dem Bevölkerungszuwachs und den oft ausgeschöpften Kapazitäten in den Notaufnahmen und Intensivstationen der Krankenhäuser zusammen. Der RTW muss dann weitere Strecken fahren, nicht selten in weit entfernte Krankenhäuser. Spätestens 12 Minuten nachdem ein Notruf eingegangen ist, soll in Bayern der Rettungsdienst am Einsatzort eintreffen. Auch Bürgermeister Christian Blatt hofft auf eine dauerhafte Lösung. Er ist froh über den Standort in seiner Gemeinde. „Das ist wichtig, um die Bürgerinnen und Bürger im Notfall weiterhin optimal versorgen zu können. Mit dem RTW und dem zusätzlichen Rettungspersonal können wir hier eine Versorgungslücke schließen“, betonte er.