Weltrotkreuztag am 8. Mai - das BRK Dachau als herzliche Gemeinschaft

    Der Weltrotkreuztag wird am Geburtstag des Rotkreuzgründers Henry Dunant am 8. Mai begangen. Der Schweizer Kaufmann Henry Dunant erlebte 1859 auf seiner Geschäftsreise durch Italien die Folgen der Schlacht von Solferino. Er organisierte für die Tausenden Verletzten rasche Hilfe, kümmerte sich um Verwundete und Sterbende, und zwar unabhängig von ihrer Nationalität und Religion.
Aufgrund der schockierenden Erlebnisse entwickelte Dunant im Juni 1859 die Idee des Roten Kreuzes. Seitdem leistet diese weltweite Gemeinschaft als Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in fast allen Ländern der Welt umfassend Hilfe für Menschen in Konfliktsituationen, bei Katastrophen und gesundheitlichen oder sozialen Notlagen, einzig und allein nach dem Ausmaß der Not. Im Kreis Dachau wurde die Rotkreuzidee am 30. September 1889 umgesetzt, als zwölf angesehene Dachauer Bürger unter dem Vorsitz des Buchdruckers und Verlegers Franz Mondrion eine freiwillige Sanitätskolonne gründeten. Der Anlass war ein schweres Eisenbahnunglück am 7. Juli 1889 in Röhrmoos mit neun Toten und zehn schwerverletzten Fahrgästen.
So wurde im Lauf der Jahre aus der Freiwilligen Sanitätskolonne der BRK-Kreisverband Dachau. Dieser besteht heute aus Hauptamt und Ehrenamt. Während der Sanitätsdienst noch bis in die 1980er Jahre hinein vor allem ehrenamtliche Aufgabe war, wird der heutige Rettungsdienst zum großen Teil von hauptberuflichen Kräften geleistet. Im Ehrenamt des Kreisverbandes gibt es vier Gemeinschaften: Das Jugendrotkreuz, die Wasserwacht, die Wohlfahrts- und Sozialarbeit – unter anderem mit der Tafel und den fünf Rotkreuzshops im Landkreis – sowie die Bereitschaften, zu denen unter anderem der Sanitätsdienst,  die Helfer vor Ort und die Psychosoziale Notfallversorgung gehören. Im BRK Kreisverband Dachau engagieren sich knapp 1.400 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und rund 350 hauptamtliche Mitarbeitende. Strategisch gelenkt wird der Kreisverband Dachau von einem mehrköpfigen ehrenamtlichen Vorstand unter dem Vorsitz von Bernhard Seidenath. Für das operative Geschäft ist der Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt in enger Abstimmung mit dem Vorstand zuständig.
Das BRK Dachau betreibt vier Rettungswachen im Landkreis Dachau mit rund 25.000 Einsätzen pro Jahr und mit steigender Tendenz. Das BRK Dachau betreut in seinen elf Kindertagesstätten 1.100 Kinder. Darüber hinaus rund 1.100 Kundinnen und Kunden im Hausnotruf und 300 im Menüservice. Außerdem wird das BRK Dachau von knapp 8.000 Fördermitgliedern unterstützt, „leider mit abnehmender Tendenz“, so Dennis Behrendt. Zusammengehalten wird das Rote Kreuz von den sieben Grundsätzen als Wertebasis und einer weltumspannenden Idee: Menschen freiwillig zu helfen, ungeachtet ihrer Nationalität, Herkunft und Religionszugehörigkeit. Die ehren- und hauptamtlichen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler in Dachau repräsentieren damit eine engagierte Partnerschaft, rettende Hilfe, herzliche Gemeinschaft, Nähe vor Ort und auch weltweite Präsenz dieser humanitären Organisation.
Bernhard Seidenath betont: „Sie sind gemeinsam für Menschen da, die Hilfe benötigen – immer auf Augenhöhe und nach dem Maß der Not und im Zeichen der Menschlichkeit.“

Die Freiwillige Sanitätskolonne 1889
Von links nach rechts:
Sitzend: Josef Schweiger, Georg Trinkgeld, Burghart, Franz Reim, Josef Baumüller.
Kniend: Xaver Gerg, Franz Heigl, Albin Huber, Hans Teufelhart, Jakob Fugmann.
Stehend: Xaver Krammer, Josef Stahl, Franz Mondrion, Franz Krebs, Kommerzienrat Buchner, Dr. Heinrich Engert, Xaver Böck, Gropp, Dr. Konstantin Höfler, Bernhard Rollbühler, Ludwig Klammer.
Der Leiter der Rettungswache in Gröbenried, Tobias Weber, desinfiziert den RTWDer Leiter der Rettungswache in Gröbenried, Tobias Weber, desinfiziert den RTW