Dachau/Fondi – Der Weltrotkreuztag soll daran erinnern, dass das Rote Kreuz auf der ganzen Welt für Menschen in Not da ist. Er wird weltweit am 8. Mai, dem Geburtstag von Henry Dunant, dem Begründer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, begangen.
Auch dem BRK Kreisverband Dachau ist dieser Tag wichtig. Der Vorsitzende Bernhard Seidenath weist auf die weltumspannende Bedeutung der Organisation hin: „Das Rote Kreuz ist überall auf der Welt bekannt. In Deutschland engagieren sich mehr als 400.000 Ehrenamtliche beim Roten Kreuz. Weltweit gehören mehr als 16 Millionen Freiwillige der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung an. Auch von Dachau aus haben wir diverse Verbindungen in die Welt!“ Das BRK Dachau hat mit dem Roten Kreuz in Fondi eine Partnerschaft angebahnt, die nun im September besiegelt werden wird. Rotkreuzler aus Dachau, darunter die Stellvertretende Kreisvorsitzende Angelika Gumowski und Hans Ramsteiner von der Internationalen Hilfe, hatten im September 2023 das Croce Rossa in Fondi besucht, um im Rahmen der Städtepartnerschaft Dachau-Fondi erste Kontakte zu knüpfen. Beteiligt war auch der Jurist Christian Stangl. Er gehört zum Organisationsteam und hat den Vertrag zur Partnerschaft ausgearbeitet. Angelika Gumowski berichtet: „In unserer Partnerstadt Fondi haben wir eine spannende, überaus engagierte Rotkreuz-Gruppe kennengelernt.“ Spontan hatte die Dachauer Rotkreuzdelegation damals ihren Beitritt als Fördermitglied beim Roten Kreuz in Fondi erklärt. Im Mai 2024 fand daraufhin ein Gegenbesuch von aktiven Mitgliedern des Croce Rossa Fondi in Dachau statt, darunter der damaligen Präsidentin Arianna Carnevale, ihrem Stellvertreter und jetzigen Präsidenten Mario Federico di Vito sowie Francesca Lisa Pecchia, Leiterin des Jugendrotkreuzes CRI Fondi.
Im September 2025 werden 33 Rotkreuzler aus Dachau, darunter auch der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath und der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt, nach Fondi reisen, um den Partnerschaftsvertrag zu unterzeichnen. „Ein gegenseitiger Austausch in den Bereichen Rettungsdienst, Wasserwacht und Katastrophenschutz ist für alle Seiten sicher eine große Bereicherung“, so Seidenath. Bei ihrem Besuch in Dachau waren die italienischen Gäste in ein Übungsszenario am Karlsfelder See eingebunden worden. In mehreren Modulen wurde ein Überblick über die Organisationen im Rettungsdienst und Katastrophenschutz vermittelt. Dazu hatte auch ein Besuch in der Rettungswache in Gröbenried gehört. Das Croce Rossa in Fondi ist deutlich kleiner als der Kreisverband Dachau. Es hat 196 Mitglieder, darunter 80 Aktive. Es ist dem Nationalen Roten Kreuz Italien unterstellt und arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. In der Erdbebenhilfe, bei Hochwasser-Katastrophen und bei der Versorgung von Boots-Flüchtlingen auf Lampedusa sind sie an vorderster Front tätig. Für den BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt ist die Partnerschaft ein wichtiges Zeichen: „Es ist wichtig, unser Netzwerk auch über Deutschland hinaus zu pflegen. Wenn das vor dem Hintergrund einer Städtepartnerschaft geschieht, ist es umso besser.“
Dass das BRK Dachau schon seit langem internationale Beziehungen pflegt, bringt zum einen die seit mehr als 30 Jahren bestehende Kooperation mit dem Roten Kreuz in der Ukraine zum Ausdruck. Die Internationale Hilfe des BRK Dachau engagiert sich in den bedürftigen Regionen in Iwano Frankiwsk und Uzghorod mit Hilfsgütertransporten, unterstützt Waisenhäuser und Pflegeheime, hat eine Geburtsklinik maßgeblich ins Leben gerufen und dank Sponsoren ein Krankenschwesternprojekt auf den Weg gebracht, das im vergangenen Jahr in die Hände des Schweizer Roten Kreuzes gelegt werden konnte. Vor kurzem wurden Kontakte nach Bor in Serbien geknüpft.