Welt-Erste-Hilfe-Tag am 13. September: Appell an die Bürgerinnen und Bürger ihre Kenntnisse aufzufrischen

Erste Hilfe kann im Notfall ein Menschenleben retten. Vor allem bei einem Herz-Kreislaufstillstand ist schnelles und richtiges Handeln wichtig. Jeder kann im Ernstfall helfen, man muss nur wissen wie.

Anlässlich des Welt-Erste-Hilfe-Tages am 13. September erinnert der BRK-Kreisverband Dachau an die Notwendigkeit, die Kenntnisse in Erster Hilfe regelmäßig aufzufrischen. Eine repräsentative Umfrage des DRK im Jahr 2024 ergab nämlich, dass bei 55 Prozent der Bevölkerung der letzte Erste-Hilfe-Kurs mehr als zehn Jahre zurückliegt. 

Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath erläutert: „Der plötzliche Herztod ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Täglich sterben hierzulande rund 200 Menschen daran. Schon allein deshalb sollte jeder Passant in einem Notfall Erste Hilfe leisten können.“ Auch der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt appelliert an die Bürgerschaft: „Ob Herzdruckmassage oder stabile Seitenlage: Erste-Hilfe-Maßnahmen können lebensrettend sein.“ Das Vorbild für ein sehr erfolgreiches Notfallsystem ist das amerikanische Seattle. Dort konnte dank eines verzahnten Systems von Notfallrettung und Erster Hilfe durch die Bürger die Sterbensrate nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand um 30 Prozent gesenkt werden. Der Leiter des BRK-Bildungszentrums, Michael Karlstetter, ergänzt: „In Seattle sind die Quoten in Erster Hilfe und Laienreanimation sehr hoch. Das ist sicher ist ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs.“ Er ist sicher: „Wenn wir unser System bayernweit ausbauen, können wir uns bald mit Seattle vergleichen.“ Dazu gehört auch, den Bürgerinnen und Bürgern die Angst davor zu nehmen, Erste Hilfe zu leisten. Auffrischungskurse sind das A und O. „Der Erste-Hilfe-Kurs zum Führerschein mit 17 reicht nicht“, so Karlstetter.

Das Spektrum des BRK beschränkt sich nicht allein auf den Rettungsdienst mit seinen lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Das Bildungszentrum des BRK Dachau steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Es reicht vom klassischen Erste-Hilfe-Kurs, den zum Beispiel jede Fahrschülerin und jeder Fahrschüler vorweisen muss, über die Ausbildung von Betrieblichen Ersthelfern bis hin zu den Ausbildungen von Brand- und Evakuierungshelfern. Auch spezielle Anfragen werden von den Ausbildern des BRK Dachau abgedeckt. Dazu zählen Kurse für reine Reanimation, Erste Hilfe am Kind, Erste Hilfe für Senioren, Erste Hilfe für Menschen mit Behinderung und Erste Hilfe für Kinder. Die Sanitätsgrundausbildung und der Fachlehrgang Sanitätsdienst vertiefen die ersten erworbenen Kenntnisse.

Auch das Jugendrotkreuz leistet einen wichtigen Beitrag, denn in der Nachwuchsförderung werden schon die Jüngsten an die Erste Hilfe herangeführt. Leben zu retten, ist auch die Aufgabe der Wasserwacht. Neben den Wachstationen am Karlsfelder See und in den Freibädern in Dachau und Ainhofen unterhält die Wasserwacht zwei mobile Schnelleinsatzgruppen. Neben Drohnen zur Einsatzerkundung wird seit einiger Zeit auch eine Unterwasser-Drohne eingesetzt. Es gibt auch einen Retter auf vier Pfoten. Der Wasser-Rettungshund Fuchur unterstützt die ehrenamtlichen Wasserwachtler mit großer Begeisterung.

Michael Karlstetter demonstriert, wie Erste Hilfe geht.