Weiterentwicklung des Rettungsdienstes: Das BRK Dachau stellt neues Rettungseinsatzfahrzeug in Dienst

Mit dem neuen Rettungseinsatzfahrzeug (REF) setzt das Rote Kreuz in Dachau in der Rettungsgeschichte erneut einen Meilenstein. In der Rettungswache Gröbenried wurde das REF in einem Festakt offiziell in Dienst gestellt. Bereits eine Stunde später hatte es nach einer Alarmierung seinen ersten Einsatz.

Das REF, ein speziell ausgestatteter Mercedes-Vito, entlastet den klassischen Rettungsdienst, der immer mehr Einsätze bewältigen muss. Nicht jeder davon ist ein Notfall, bei dem unmittelbare Lebensgefahr besteht und ein Transport erforderlich scheint. In einem solchen Fall kommt künftig das REF mit einem ausgebildeten Notfallsanitäter.

Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath betonte: „Heute ist ein besonderer Tag für das BRK Dachau. Nach dem HvO-System, das erstmalig hier eingeführt wurde, und dem Rendezvous-System, das sogar in Dachau erfunden wurde, werden wir auch mit dem REF Geschichte schreiben.“

Das rote Band durchschnitten neben Seidenath und BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt auch Landrat Stefan Löwl, Oberbürgermeister Florian Hartmann, der Fürstenfeldbrucker BRK-Kreisvorsitzende und Olchinger Bürgermeister Andreas Magg, sein Stellvertreter Benjamin Miskowitsch, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Dachau Thomas Hüller, der Geschäftsleiter des ZRF Fürstenfeldbruck Bernd Brach, sowieder Leiter der Integrierten Leitstelle Florian Christner.

Der Leiter Rettungsdienst, Martin Noß, hatte am 24. Dezember 2023 das neue Rettungsmittel als eine Möglichkeit angesprochen, um die Versorgung für die Menschen zu verbessern und gleichzeitig Kapazitäten einzusparen. Bernhard Seidenath und der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt waren sofort davon überzeugt. „Wir waren uns sicher, dass wir damit wieder einen Schritt besser werden. Ich hatte deshalb gute Argumente, dass zu diesem Zweck die nötige hohe sechsstellige Summe in den Staatshaushalt eingestellt worden ist“, so Seidenath. Behrendt ergänzte: „Wir werden Rettungsdienstgeschichte im Zweckverband schreiben, denn das REF ermöglicht eine passgenaue Versorgung, wenn der Patient zwar einen Hilfebedarf hat, aber nicht in unmittelbarer Lebensgefahr ist und absehbar auch nicht in die Klinik muss.“ Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Michael Daunderer, berichtete über die guten Erfahrungen, die man mit dem REF in Regensburg gemacht hat. Dort wird es bereits seit zwei Jahren getestet. Er erläuterte: „Wir hatten bisher häufig unnötige Rettungsdiensteinsätze: wo ein RTW und oft zusätzlich auch noch ein Notarzt alarmiert wurde – und dann hat sich herausgestellt, dass eine Fahrt ins Krankenhaus gar nicht notwendig ist.“ Aufgabe der Integrierten Rettungsleitstelle ist es deshalb, bereits am Telefon zu klären, ob es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt – oder eben nicht.

Notfallsanitäter und Teamleiter REF Lukas Griebel demonstrierte die Ausstattung mit EKG, Defibrillator, einer Absaugpumpe zur Reanimation und einem Notfall-Rucksack, wie er auch auf dem RTW ist. Weitere REFs sind bereits in Regensburg, Rosenheim, Ansbach und Würzburg im Einsatz. Das REF ist in Gröbenried stationiert – und fährt alle Ziele an, die nicht länger als 20 Minuten entfernt sind. Schon innerhalb der ersten Stunde nach der Indienststellung wurde das REF zu seinem ersten Einsatz gerufen. Am ersten Tag hatte das REF insgesamt vier Einsätze, nur bei einem Einsatz war ein Transport in die Klinik notwendig.

Foto: Angelika Gumowski, Stefan Löwl, Tim Kutzka, Bernhard Seidenath, Dennis Behrendt, Benjamin Miskowitsch, Martin Noß, Andreas Magg, Dr. Christian Günzel.