Das Museum des BRK Dachau hat wertvolle Objekte zur Rotkreuzgeschichte erhalten

Das Rotkreuzmuseum Dachau konnte dank spendenfreudiger Bürgerinnen und Bürger 25 neue Sammelobjekte gewinnen. Das Highlight unter den Exponaten ist ein präparierter menschlicher Schädel aus dem Nachlass eines Professors für Zahnheilkunde.

Der Leiter des Museums, Tizian Bartling, ist zufrieden. An zwei Samstagen im Februar und März startete er mit seiner Arbeitsgruppe „Historisches Erbe“ einen öffentlichen Aufruf nach Objekten, Dokumenten und anderen Zeugnissen der Rotkreuzgeschichte sowie der Ersten Hilfe für das Rotkreuzmuseum. „Es war sehr erfolgreich. Wir haben 25 Stiftungen für Museum und Archiv sowie einige Leihgaben bekommen. Das ist großartig“, freut sich Tizian Bartling.

Unter den mittlerweile rund 1.500 Sammlungsstücken im Museum nimmt der präparierte menschliche Zahnmedizin-Schädel einen Sonderplatz ein. Der Schädel ist rund 60 Jahre alt und stammt aus dem Nachlass von Edeltraud Kremers aus Dachau. Ihr verstorbener Mann war Professor für Zahnmedizin an der Ludwigs-Maximilian-Universität München. „Wir nehmen ihn unter der Rubrik Medizindidaktik auf“, berichtet Florian Heiser. Er ist Mitglied der Arbeitsgruppe und kümmert sich um die sachkundige Archivierung und Dokumentation der Exponate. Abgegeben wurden auch zwei robuste lederne Sanitätstaschen. Eine davon stiftete Heinz Osterholzer vom Autohaus Osterholzer in Karlsfeld. Er hat sich viele Jahre ehrenamtlich im BRK Dachau engagiert. Die zweite Sanitätstasche stammt aus dem Besitz der Dachauerin Sabine Brack. Sie hat die Tasche von ihrer Mutter geerbt, die sich im DRK in Hessen engagierte. Ein interessanter Neuzugang ist der Sanitätskasten, den Rudolf Sachsenhauser aus Wiedenzhausen abgegeben hat. Der Kasten ist aus NVA-Beständen der DDR und wird in die museale Abteilung „Erste Hilfe“ aufgenommen. Besonders freut sich Tizian Bartling über den Nachlass von Anna Brummer aus Feldgeding aus den 1940er Jahren. „Dokumente, Bücher und andere Schriftstücke über das Rote Kreuz“, zählt er auf. Er ergänzt: „Wir nehmen alles, was einen Bezug zur Geschichte der humanitären Hilfe, der Ersten Hilfe und des Roten Kreuzes hat.“

Das Museum im alten Rotkreuzhaus am Rotkreuzplatz in Dachau dokumentiert, wahrt, erforscht und vermittelt Themen der lokalen und internationalen Rotkreuzgeschichte sowie der humanitären Idee. „Wir sind laufend auf der Suche nach historischen Objekten mit nationalem und internationalem Rotkreuzbezug“, so Bartling. Gesucht werden Objekte, die etwas mit dem Roten Kreuz und der humanitären Hilfe zu tun haben, oder einen Bezug zu nationalen und internationalen Konflikten und zum Sanitätsdienst der Bundeswehr haben.

Wer Sammlungsgegenstände hat, kann sich gerne direkt an Tizian Bartling  wenden: geschichte@kvdachau.brk.de 

Nähere Infos über das Museum und Aktuelles erfährt man auf der Webseite: https://rotkreuzmuseum.bayern

Foto: Florian Heiser (links) und Tizian Bartling mit den neuen Errungenschaften des Rotkreuzmuseums.