„Es ist geschafft!“, freute sich Hans Ramsteiner. Der erste Transport mit Hilfsgütern aus dem BRK Kreisverband Dachau ist im serbischen Bor angekommen. 814 Kartons, Säcke und Einzelstücke an Kleidung, Geschirr und Schulmaterial mit einem Gesamtgewicht von 11.3 Tonnen wurden verladen und mit einer Spedition nach Bor, das als „Armenhaus Serbiens“ gilt, gebracht.
Bereits im April 2024 hatte das Team der Internationalen Hilfe mit einer kleinen Delegation die Grundlagen für ein neues Hilfsgüterprojekt recherchiert. Der Arbeitskreis „Menschen in Not“ des BRK Kreisverbands München hatte die Dachauer gebeten, das Gemeinschaftsprojekt mit dem Bürgerverein Vajfert in Bor zu übernehmen. Der Bürgerverein Vaifert wurde vor 18 Jahren gegründet und lässt Hilfsbedürftigen und sozialen Einrichtungen die materielle Unterstützung zukommen. Er wird auch weiterhin vom BRK Kreisverband München finanziell und mit Hilfsgütern unterstützt.
Die Region um Bor hat kleinbäuerliche Strukturen. Entsprechend hoch ist die Arbeitslosigkeit, mit Ausnahme der Kupferminen. Sie werden von drei chinesischen Firmen betrieben. Mittlerweile hat man unter der Stadt Bor Goldvorkommen entdeckt. Dies hat größere Umsiedlungsmaßnahmen zur Folge.
Die soziale Lage ist für die meisten Menschen kritisch. Das Durchschnittseinkommen liegt bei 880 Euro, die durchschnittliche Rente bei 323 Euro. Die Lebenshaltungskosten werden auf 600 Euro im Monat geschätzt. Als Sozialhilfe werden 90 Euro ausbezahlt. „Es fehlt an allem“, berichtet Hans Ramsteiner, der die Internationale des BRK Dachau mitbegründet hat. Die Mitglieder der Dachauer Rotkreuzdelegation mit Anett und Jörg Zimmermann, Benedikt Geier, Lui Szillard und Hans Ramsteiner waren sich sofort einig, dass sie im Bürgerverein Vajfert einen zuverlässigen Partner haben, um eine langfristige Kooperation einzugehen.
Jörg Zimmermann erläutert: „In einer Kooperation mit dem BRK-Kreisverband München unterstützen wir den Bürgerverein Vajfert, der ohne diese Hilfe nicht existieren könnte.
Beim Entladen des ersten Lkw mit Hilfsgütern unterstütze die Freiwillige Feuerwehr Bor den Verein, in dem sich ausschließlich Frauen engagieren. Eine Begegnung wird den Helferinnen und Helfern aus Dachau noch lange in Erinnerung bleiben. Der serbische LKW-Fahrer half beim Beladen im Rotkreuzlager tatkräftig mit. Als ihm zum Dank eine kleine Brotzeit angeboten wurde, lehnte er entrüstet ab. Seine Begründung lautete: „Ich bin stolz, dass ich bei so einem großartigen Team mitarbeiten durfte. Nie hätte ich geglaubt, dass es ein derartiges humanitäres Engagement noch gibt.“ Das Team der Internationalen Hilfe ist sich einig: „Gibt es eine größere Anerkennung für unsere Arbeit?“.