Im Beisein der BRK-Kreisvorsitzenden Bernhard Seidenath und Angelika Gumowski sowie von Oberbürgermeister Florian Hartmann eröffnete Tizian Bartling die neue Ausstellung des Rotkreuzmuseums. Jedes Jahr präsentiert sich das Museum parallel zum Adventsbasar im Rotkreuzsaal mit einer kleinen und sehr informativen Ausstellung.
Das Sammeln, Konservieren und Forschen ist der BRK-Arbeitsgruppe „Historisches Erbe“, die Tizian Bartling leitet, wichtig. Genauso wichtig ist aber auch, die Ergebnisse an die Öffentlichkeit zu tragen. Die Ausstellung „Inventur der Zeit – Ein Blick in das Depot des Rotkreuzmuseums Dachau“ demonstrierte beispielhaft, wie griffig und leicht verständlich Geschichtsdarstellung und -vermittlung sein kann. Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath war begeistert über das hochwertige didaktische Konzept der Ausstellung. Besonders der Ausstellungsbereich zum Historischen Archiv stach für Ihn hervor: „Ein vergleichbares Rotkreuz-Archiv gibt es in Deutschland nur noch im DRK-Generalsekretariat in Berlin“, so Seidenath. Schlaglichtartig präsentierte die Ausstellung in Einzelstationen nicht nur die Entwicklung des Roten Kreuzes in Dachau - ausgehend von der Gründung der Sanitätskolonne 1889 bis heute. Historische Fotos, ausgewählte Exponate und kurze, gut verständliche Text- und Zeittafeln beschäftigen sich auch mit der Bewahrung der Sammlung und den Umgang mit der lokalen Rotkreuzgeschichte. Alle Exponate sind ein Stück Zeitgeschichte. Der schriftliche und fotografische Nachlass von Franz Xaver Heigl, geboren 1871 und dritter Kolonnenführer in der Gründungsgeschichte des BRK Dachau, bildete das Herz der Ausstellung. Zwei alte Sanitätstaschen aus Leder, am Gürtel getragen, garantierten seinerzeit nur eine eingeschränkte medizinische Versorgung. Die heutigen Notfallrucksäcke – direkt gegenüber ausgestellt - haben damit nichts mehr gemein. Das Verkehrsschild „Unfallmeldestelle“ mit dem signifikanten roten Kreuzzeichen war jahrzehntelang in Altstetten gehangen. Es stammt aus einer Zeit, in der es kaum private Telefonanschlüsse gab. Prof. Dr. Florian Ebner stellte aus seinem Familienbesitz zwei Rotkreuz-Armbinden zur Verfügung. Sein Großvater Karl Ebner stellte in den 1950er Jahren in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz die medizinische Versorgung der ländlichen Bevölkerung in Deggendorf sicher. Die Ecke mit den Covid-Impfstoff-Fläschchen erinnert an die Pandemie und die stetige Aufgabe des Museums, auch aktuelle Ereignisse im Depot zu dokumentieren. „Wir haben von jedem Impfstoff Fläschchen im Depot“, erläuterte Tizian Bartling. Sogar in die Kunst hielt das Rote Kreuz Einzug. Ein Aquarell von Carl Thiemann zeigt das kleine, gelb gestrichene, erste Rotkreuzhaus aus dem Jahr 1951, das mit wenigen baulichen Veränderungen bis heute am Rotkreuzplatz steht. Das Bild ist eine Leihgabe des früheren Dachauer Notars Michael Groß.
Der Historiker Tizian Bartling ist seit vielen Jahren ein überzeugter Rotkreuzler und wurde mit einer Doppelehrung überrascht. Die stellvertretende Kreisvorsitzende und Beauftragte der Gemeinschaft Wohlfahrts- und Sozialarbeit, Angelika Gumowski, ehrte ihn mit einer Urkunde für zehnjähriges ehrenamtliches Engagement. Der Kreisbereitschaftsleiter Reinhard Weber überreichte Tizian Bartling eine weitere Urkunde: für zehn Jahre Ehrenamt im Katastrophenschutz.
Foto: Tizian Bartling (Mitte) mit den Urkunden. Von li nach re: die stellvertretende Kreisbereitschaftsleiterin Iris Rempis, Bernd Wanka, Angelika Gumowski, Reinhard Weber, Bernhard Seidenath, Hans Ramsteiner, der stellvertretende Kreisgeschäftsführer Michael Schäfer, Prof. Dr. Florian Ebner, OB Florian Hartmann und Florian Heiser