Dachau – Die DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt informierte sich intensiv über die ehrenamtliche Arbeit der Psychosozialen Notversorgung (PSNV-B) des BRK Dachau. Den Kontakt zu Gerda Hasselfeldt hatte Laura Diepold, die sich seit vielen Jahren in der PSNV engagiert, hergestellt.
In der Begegnungsstätte am Rotkreuzplatz machte sich Gerda Hasselfeldt über diese anspruchsvolle Arbeit ein ganzheitliches Bild und war beeindruckt. „Nicht jeder Kreisverband bietet diese ehrenamtliche Unterstützung an, und wenn, dann bekommen die Bürgerinnen und Bürger nicht viel davon mit“, betonte sie. Interessiert sprach die DRK-Präsidentin mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, fragte nach Vergütung, Aus- und Fortbildungen sowie Supervisionen. Anwesend waren auch die beiden stellvertretenden Kreisvorsitzenden Angelika Gumowski und Jörg Westermair sowie Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt, Max Frisch, Abteilungsleiter Bildung, Ehrenamt und Soziales, und Kreisbereitschaftsleiter Reinhard Weber.
Sabrina Karlstetter, Leiterin der PSNV, stellte die Gruppe vor. Die PSNV-Mitglieder betreuen in Dachau und im Landkreis Menschen, die nach einem Notfallereignis unter einer starken seelischen Belastung stehen oder sich in einer psychischen Schocksituation befinden. „Oft ist ein Todesfall dabei. Wir sind Erste Hilfe für die Seele, wir kommen, wenn das Blaulicht weg ist“, umriss Karlstetter die Aufgabe der PSNV. Das Team teilt sich die wertvolle Aufgabe in Dachau und im Landkreis mit der Notfallseelsorge. Die Qualifizierung mit vielen Unterrichtseinheiten im Grund- und Fachlehrgang sowie mindestens zehn Hospitationen ist anspruchsvoll. „Der Weg zur Facheinsatzkraft ist lang“, so die Leiterin. Günther Ries, der die Gruppe aufgebaut hat und zehn Jahre lang leitete, berichtete über den Ablauf der Einsätze und wie notwendig die ständigen Schulungen sind. Die PSNV-B hat 14 Mitglieder, drei weitere befinden sich in Ausbildung. 2023 bewältigte die PSNV-B 63 Einsätze mit 223 betreuten Personen. Es summierten sich 8.985 Bereitschaftsstunde und 367 Einsatzstunden für jeweils zwei Helfer. Dazu addieren sich noch 299 Stunden für Fortbildungen. „Das macht 9.651 Gesamtstunden“, rechnete Sabrina Karlstetter vor. Jeder Einsatz dauert im Schnitt drei Stunden. Gerda Hasselfeldt sagte: „Viele vergessen, dass bei Ihnen die Ausbildung in der Freizeit und am Wochenende stattfindet, wenn andere schlafen oder beim Schafkopfen sind.“ Sabrina Karlstetter gab einen Einblick, wie es ist, wenn Menschen in großer seelischer Not sind. „Wir müssen uns mental voll und ganz auf die Situation einlassen. Gerda Hasselfeldt fasste zusammen: „Als Helferinnen und Helfer zeigen Sie Mitgefühl, dürfen aber nicht mitleiden, denn sie müssen handlungsfähig bleiben.“