Das Projekt „Krankenschwestern für Iwano Frankiwsk“ konnte im BRK Dachau mit großem Erfolg abgeschlossen werden und steht jetzt auf eigenen Beinen

Dachau/Iwano Frankiwsk – Sechs Jahre lang wurde das Projekt „Krankenschwestern für Iwano Frankiwsk“ durch großzügige Spenden und das Engagement des Roten Kreuzes in Dachau vorbildlich unterstützt und vorangebracht. Vielen alleinstehenden alten Menschen in der Westukraine wurde damit das Leben spürbar erleichtert. Seit diesem Herbst nun steht das Projekt auf neuen, eigenen Füßen. Das Ukrainische Rote Kreuz hat ein „home-based-care-Programm" aufgelegt, das genau die bisher bestehende Lücke schließt. Damit nicht genug: Das Schweizer Rote Kreuz steigt ebenfalls in das Programm ein und finanziert 60 Sozialhelfer und Sozialhelferinnen im Oblast Iwano Frankiwsk, die sich um die alten, alleinlebenden Menschen kümmern.

Hans Ramsteiner, seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Internationalen Hilfe des BRK Dachau tätig, hat 2018 das Projekt „Krankenschwestern für Iwano Frankiwsk“ ins Leben gerufen. Es war erforderlich geworden, weil der ukrainische Staat die Finanzierung der ukrainischen Rotkreuzschwestern im Rahmen eines Sparprogramms eingestellt hatte. Für die Betroffenen bedeutete das einen bitteren Einschnitt, denn die Rotkreuzschwestern versorgen die alten Menschen auf dem Land mit dem Notwendigsten, medizinisch und hygienisch, aber auch mit Essen. Die Schwestern helfen den alleinstehenden Menschen in ihrer größten Armut zu überleben. „Ein Leben, das von Hoffnungslosigkeit und großer Hilflosigkeit gezeichnet ist“, bestätigt BRK-Kreisvorsitzender Bernhard Seidenath. Im Rahmen eines Delegationsbesuches hatte er sich im Juli 2019 von der sozialen Durchschlagskraft des Projektes selbst überzeugen können. Durch die von Dachau aus finanzierten Patronageschwestern konnten sechs Jahre lang viele der härtesten sozialen Notlagen abgemildert werden. „Mit den eingegangenen Spendengeldern in Höhe von insgesamt 166.000 Euro wurden seit 2018 jährlich durchschnittlich mindestens zehn Krankenschwestern finanziert. Unsere Ehrenamtlichen haben Unglaubliches geschafft", freut sich der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt. Eine Krankenschwester betreut etwa 20 alte alleinstehende Menschen. Jedes Jahr wurde somit rund 200 alten Menschen das Leben spürbar erleichtert. Als Projektleiter fuhr Hans Ramsteiner mit den Hilfsgütertransporten regelmäßig nach Iwano Frankiwsk, um sich persönlich über das Projekt zu informieren – bis der Krieg die Fahrten unmöglich machte.

Ramsteiner berichtet: „Alle im Projekt Beteiligten hatten die Hoffnung, dass der ukrainische Staat beziehungsweise das ukrainische Rote Kreuz wieder zu einem dezentralen Pflegekonzept zurückkehren.“ Und so kam es dann auch. Das Schweizer Rote Kreuz unterstützt das Rote Kreuz in der Ukraine. „Es grenzt an ein Wunder!“, freut sich Hans Ramsteiner und ergänzt: „Damit ist das Ziel des BRK Dachau erreicht. Wir haben uns deshalb entschlossen, das Projekt ‚Krankenschwestern für Iwano Frankiwsk‘ nach sechs Jahren erfolgreich zu beenden.“ Walerij Startschenko, der Vorsitzende des Bezirkskomitees des Roten Kreuzes Iwano Frankiwsk, bedankte sich ausdrücklich für die langjährige Hilfe: „Der Kreisverband Dachau hat uns in einer der schwersten Krisen enorm unterstützt und die größte Not gelindert.“ Das Team der Internationalen Hilfe arbeitet in weiteren Segmenten unermüdlich weiter, beispielsweise am Projekt „1.000 Betten für die Ukraine“ oder mit den regelmäßigen Hilfstransporten. Auch hier wird regelmäßig finanzielle Unterstützung benötigt.

Das BRK-Spendenkonto lautet:

IBAN: DE62 7009 1500 0800 0259 09
BIC: GENODEF1DCA

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