Dachau – Der traditionelle Neujahrsempfang des BRK Kreisverbandes Dachau war allein schon deshalb ein Highlight zum Start ins neue Jahr, weil die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, unter den vielen Gästen war.
Der Empfang mit Live-Musik galt Freunden, Förderern, Sponsoren, Partnern und Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft als eine Wertschätzung für ihre Unterstützung und die Verbundenheit mit dem Roten Kreuz in Dachau.
Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath begrüßte zusammen mit seinen Stellvertretern Jörg Westermair und Angelika Gumowski sowie BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt neben Oberbürgermeister Florian Hartmann auch Altbezirkstagspräsident Josef Mederer und die Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler sowie Vertreterinnen und Vertreter der Blaulichtorganisationen, unter anderem den Dachauer Polizeichef Bernd Waitzmann, Kreisbrandinspektor Thomas Burgmair und Sven Langer vom THW, ebenso Klaus Berger, Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Dachau, und weitere Förderer und Mäzene des BRK Dachau. Anwesend waren auch BRK-Bezirksgeschäftsführer Dr. Martin Rieger, die leitenden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie viele verdiente Ehrenamtliche aus dem BRK Dachau, unter anderem aus den Bereitschaften, der Wasserwacht, dem Jugendrotkreuz, der Tafel und der Internationalen Hilfe. „Das Rote Kreuz zeichnet eine Vielzahl hochengagierter Menschen aus. Sie leisten Unglaubliches“, so Seidenath. Dieser Spirit müsse erhalten bleiben. Aus diesem Grund sei es wichtig, motivierte Führungskräfte zu gewinnen und zu fördern, schloss Seidenath.
Mit einer empathischen Rede bewegte die DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt die Gäste. Ihre große Sorge gelte der gesellschaftlichen Entwicklung mit einer Polarisierung der Sprache, des Verhaltens, der Inhalte. „Wertschätzung und Toleranz sind offenbar nicht mehr wichtig. Und das ist der Nährboden für radikale und extreme Kräfte“, so Hasselfeldt. Sie appellierte - bei aller politischen Neutralität des Roten Kreuzes - an die Gäste, sich für den Erhalt eines so großen Wertes wie der Demokratie einzusetzen, denn gegenseitige Toleranz und Wertschätzung prägten auch die Rotkreuzbewegung. „Wir wissen nicht, was uns erwartet, aber wir wissen eines: dass wir gebraucht werden.“ Das vergangene Jahr sei das schwierigste in den vergangenen Jahrzehnten gewesen, mit Kriegen, Naturkatastrophen, Flüchtlingsströmen, die auch zukünftig nicht abreißen werden, und Preissteigerungen, die die Arbeit erschwerten. Unter den hilfsbedürftigen Menschen steige das Leid, in allen Einrichtungen herrsche ein eklatanter Fachkräftemangel, die Belastung des Personals wachse und nicht nur das Rote Kreuz, sondern alle Hilfsorganisationen seien unterfinanziert, so Hasselfeldt. Aus diesem Grund sei das soziale Engagement umso wertvoller, „sonst wäre unsere Gesellschaft ärmer“, sagte sie. In den schwierigen Zeiten gelte es nun, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern anzupacken, das sei der Geist des Roten Kreuzes und der Rothalbmond-Bewegung. Sie sagte: „Denn wir helfen dort, wo Hilfe notwendig ist“, schloss die DRK-Präsidentin unter anhaltendem Applaus. Der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt berichtete über das Jahr 2023 mit einem Ausbau der Tätigkeitsfelder des BRK Dachau: „Wir sind gewachsen.“ Zwei neue Rotkreuzshops wurden eröffnet, somit betreibt das BRK in Dachau und im Landkreis fünf Rotkreuzshops. Mit einem zusätzlichen RTW-Standort in Erdweg konnte der Rettungsdienst auf vier Standorte erweitert werden und fünf Karlsfelder Kitas sind nun auch Integrationseinrichtungen. „Wir haben jetzt ein durchgehendes integratives Angebot von der Krippe bis zum Hort“, so Behrendt. Doch bereite ihm große Sorge, dass die Finanzierung der sozialen Aufgaben immer schwieriger werde. Er stellte fest: „Für uns ist Geld ein Thema, denn es wird immer weniger gespendet, und wenn, dann anlassbezogen.“ Auf einem neuen Crowdfunding- und Spendenportal könnten nun konkrete Projekte, wie beispielsweise ein neues Kühlfahrzeug für die Tafel oder eine Unterwasser-Drohne für die Wasserwacht, von Einzelpersonen unterstützt werden. „So wird die Realisierung auf mehrere Schultern verteilt“, so Behrendt. „Wir sind auf die Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen.“ Beim anschließenden Austausch sprach Gerda Hasselfeldt noch lange angeregt und interessiert mit den Ehren- und Hauptamtlichen des Roten Kreuzes.