Odelzhausen – Herz- und Kreislauferkrankungen zählen bei Männern und Frauen immer noch zu den häufigsten Todesursachen. Jährlich sterben in Deutschland schätzungsweise 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod.
Björn Moldenhauer, Leiter der BRK-Bereitschaft in Odelzhausen, hielt einen Vortrag zum Thema „AED-Training und Angstabbau“. Es war der dritte Bürgervortrag der Bereitschaft Odelzhausen in diesem Jahr im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr Odelzhausen. Sehr informativ und gut verständlich berichtete Moldenhauer, der als Rettungssanitäter beim BRK arbeitet, den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern über die Ursachen eines Infarktes und was in einem Notfall zu tun ist. Erst einen Notruf absetzen und bei Verdacht auf Herzkreislaufstillstand so schnell wie möglich einen Automatischen Defibrillator (AED) einsetzen. An einer medizinischen Simulationspuppe wurde geübt. „Einfach den Anweisungen des Defi folgen, er spricht mit Ihnen“, so Moldenhauer. Der Ersthelfer macht den Oberkörper des Patienten frei und klebt die beiden Elektroden auf. „Sie können nichts falsch machen“, nahm Moldenhauer den Anwesenden die Angst. Vor dem Üben erläuterte der Referent die Ursachen für den plötzlichen Herztod: „Das ist kein einheitliches Krankheitsbild, sondern das Ergebnis zahlreicher Herzleiden, die meist zum Kammerflimmern führen.“ Wenn die Reizleitungen gestört sind, kommt es zu einem „elektrischen Gewitter” im Herzen, die Muskelzellen arbeiten nicht mehr einheitlich und beginnen zu zittern. Das Herz kann kein Blut mehr pumpen und der Kreislauf sinkt auf null. „Der Tod tritt binnen Sekunden ein“, so Moldenhauer. Ursache ist meist eine koronare Herzkrankheit, bedingt durch Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen. Rund sechs Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Moldenhauer: „Generell sind Männer stärker gefährdet als Frauen, was hormonelle Gründe hat.“ Durch konsequentes Vorbeugen, frühzeitige Diagnose und Therapie lässt sich das Risiko eines plötzlichen Herztodes auf ein Minimum reduzieren. „Keine Belastungen nach einem Infekt, regelmäßig zum Hausarzt gehen und Stress vermeiden“, so der Referent. Eine gesunde Lebensweise versteht sich von selbst. Annelies Weißenböck aus Sittenbach fand den Vortrag sehr interessant. Sie sagte: „Man ist auf so ein Ereignis nicht vorbereitet. Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Informationen zu bekommen, denn es kann jeden treffen.“
In den letzten zwei Jahren hat die Gemeinde Odelzhausen insgesamt sechs neue AED im Gemeindegebiet installiert. Die rund um die Uhr erreichbaren AED befinden sich:
Weitere AED, die nur zu Betriebszeiten erreichbar sind, befinden sich im Katholischen Pfarrheim, Benefiziumsweg 1 und im Golfclub München-West, Hofgut Todtenried.