Frisch gekochtes Essen im Katastrophenfall – Übungswochenende für die Schnelleinsatzgruppe Verpflegung in Altomünster
Altomünster – Die riesigen Töpfe dampften, der Duft von frischem Essen zog über den Hof. Mit einem überdimensionalen Kochlöffel rührte Johannes Richter in der Tomatensauce, die in der Feldküche vor sich hin blubberte. Sein Onkel Christian suchte in den Versorgungsboxen nach Gewürzen, „wir brauchen unbedingt noch Oregano“, sagte er.
Bereitschaftsleiter Benedikt Jung hatte seine Mannschaft zum Übungswochenende Schnelleinsatzgruppe Verpflegung (SEG Vpf) einberufen. Die Feldküche wurde auf dem Bauhof der Gemeinde aufgestellt. In wenigen Stunden wurde dort warmes Essen für rund 100 Personen gekocht. „In einem Notfall können wir Verpflegung für 250 bis 300 Menschen zubereiten“, so Jung. Benötigt wird die Feldküche bei Großeinsätzen der Feuerwehr, beispielsweise bei einer Bombenevakuierung, oder bei Katastrophen wie im Ahrtal, wo die Menschen alles verloren haben und nicht mehr in ihre Häuser zurückkonnten. Aber auch in normalen Zeiten kommt die Feldküche zum Einsatz, beispielsweise wenn vom Jugendrotkreuz oder von der Wasserwacht Wettbewerbe mit vielen Teilnehmern ausgetragen werden.
Bevor gekocht wurde, starteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Samstag mit einem Workshop, in dem sie sich mit dem Material der SEG Vpf beschäftigten und damit trainierten. „Da wird gezeigt, wie eine Feldküche aufgebaut wird, wie eine Trinkwasserversorgung entsteht und wie wir unseren eigenen Strom erzeugen. Wir schaffen uns unsere eigene Infrastruktur“, erläuterte Benedikt Jung. Gekocht werden kann so gut wie jedes Gericht: Rinderbraten, Geschnetzeltes, Rouladen, Knödel und Gemüse. Die Herausforderung ist, dass nicht alles gleichzeitig, sondern nacheinander gekocht werden muss. „Unsere Ressourcen sind begrenzt, wir haben nicht so viele Töpfe“, so Benedikt Jung. Die Grundvoraussetzung für die Mitglieder der SEG Verpflegung ist, dass sie alle gerne kochen. Am Übungswochenende wurden Nudeln Napoli und Nudeln Bolognese gekocht – für 100 Personen. Zum Essen eingeladen waren Altomünsterer Vereine, die Feuerwehr, die Pfarrgemeinde und die Nachbarn. Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath schickte herzliche Grüße in die Feldküche: „Die Fähigkeiten der SEG Verpflegung können von jetzt auf gleich enorm wichtig, ja überlebenswichtig werden. Deshalb bin ich froh, dass wir im Kreisverband mit der Altomünsterer Feldküche so stark aufgestellt sind. Danke für dieses herausragende Engagement!“ Der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt ergänzte: „Ein hoher Qualitätsstandard in der Ausbildung mit ständiger Weiterbildung ist unerlässlich, um für den Ernstfall gut gerüstet zu sein.“
Wer sich für die SEG Verpflegung interessiert und gerne dabei sein möchte, ist gerne willkommen: ber.altomuenster@kvdachau.brk.de