Das Licht der Hoffnung und Menschlichkeit an das BRK Dachau übergeben und von dort aus weitergetragen

Altomünster – Nach der coronabedingten Pause beteiligte sich das BRK Dachau erstmals am Fackellauf nach Solferino. In der „Fiaccolata“ wird die kleine Fackel, das Licht der Hoffnung und der Menschlichkeit, von einem Kreisverband in den nächsten getragen. Nach vielen Monaten und verschiedenen Stationen erreicht das gemeinsame Symbol am 24. Juni das italienische Solferino in der Nähe des Gardasees. Dort erinnert es an die Anfänge der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.

Anton Gutmann, Geschäftsführer im BRK Neuburg-Schrobenhausen, brachte mit einer kleinen Delegation die Fackel nach Altomünster. Vor dem Bereitschaftsheim in Altomünster übergab er sie an die beiden stellvertretenden Kreisvorsitzenden des BRK-Kreisverbandes Dachau, Angelika Gumowski und Jörg Westermair. Umringt von ehren- und hauptamtlichen Mitgliedern des BRK Dachau aus den Bereitschaften, der Wasserwacht, Betreuung und der Psychosozialen Notversorgung sowie aus der Verwaltung übernahmen die beiden das einende Licht. Organisiert hatte die Übergabe der Bereitschaftsleiter aus Odelzhausen, Björn Moldenhauer. Zu Ehren der Übergabe trug er die prächtige Fahne der Gemeinschaften. „Die aktive Teilnahme am Fackellauf ist uns ein großes Anliegen. Die Fackel ist das Symbol der Rotkreuz-Idee, hinter der wir alle stehen. Sie verbindet uns alle, nationenweit“, so Moldenhauer. Der BRK-Standort Altomünster wurde deshalb ausgewählt, weil er an der Landkreisgrenze liegt. Von dort wurde die Fackel am Folgetag in den Kreisverband Starnberg gebracht, zur Übergabe am Heiligen Berg in Andechs.

Der Fackellauf hat im Februar in Berlin, in der Zentrale des Deutschen Roten Kreuzes, begonnen. Seitdem wird die Fackel an die verschiedenen Landes- und Kreisverbände in ganz Deutschland weitergetragen. Jedem Kreisverband bleibt nur ein kurzes Zeitfenster von wenigen Stunden, um die Fackel weiterzureichen. Am 24. Juni wird die Fackel von Mitgliedern des Landesverbandes an die Kollegen in Solferino überreicht.

Möglichst viele Rotkreuzler sollen in die traditionsreiche Aktion eingebunden sein. Im BRK Dachau war beispielsweise auch die Wasserwacht beteiligt, deren Mitglieder damit in der Amper waren. Auch der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath und der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt nahmen die Fackel gemeinsam vor dem Rotkreuzhaus in Dachau entgegen und reichten sie weiter. „Der Rotkreuz-Gedanke verbindet die Völker und Nationen – und das seit rund 160 Jahren. Schön, dass dies durch eine solche Aktion versinnbildlicht werden kann“, so Seidenath und Behrendt.

Die „Fiaccolata“ hat historischen Hintergrund: Der Schweizer Kaufmann Henri Dunant wurde im Juni 1859, einen Tag nach der blutigen Schlacht von Solferino, Zeuge schrecklicher Zustände unter den Verwundeten. Spontan organisierte er Hilfe für die Tausenden von Verletzten, unabhängig von ihrer Nationalität und unter dem Leitsatz „Wir sind alle Brüder“. Damit war die Gründungsidee des Roten Kreuzes geboren. Um daran zu erinnern, veranstaltete das italienische Rote Kreuz 1992 erstmals einen Fackellauf von Solferino ins acht Kilometer entfernte Castiglione delle Stiviere, wo Dunant die Hilfsleistungen für die Verwundeten gebündelt hatte.

Der stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Jörg Westermair erinnerte daran, wie bedeutsam der Fackellauf für das gesamte Rote Kreuz ist: „Sie ist ein Symbol für unsere große Rotkreuzfamilie, für den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe, die gerade in diesen schwierigen Zeiten enorm wichtig ist.“ Die Fackel solle auch den Blick für das Sinnstiftende in der BRK-Arbeit schärfen und das BRK Dachau in einen Kontext der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung in 191 Ländern stellen, so Westermair. Die zweite stellvertretende Kreisvorsitzende Angelika Gumowski dankte Björn Moldenhauer und seinem Team für die Organisation und ergänzte: „Die Fackel steht als Licht der Hoffnung und Menschlichkeit für unsere sieben Rotkreuz-Grundsätze, die wir jeden Tag in unserer Arbeit verwirklichen.“

Jörg Westermair und Angelika Gumowski (beide vorne links) nehmen die Fackel von Anton Gutmann entgegen. Rechts: Björn Moldenhauer mit der prächtigen Fahne.