Karlsfeld – Endlich war es soweit: Alle Kinder des BRK Integratiosnkindergartens „Zwergerlstube“ durften in den sportlichen Genuss eines Capoeira-Workshops mit Mestrando Pretão kommen. Die akrobatische Kampfkunst Capoeira ist ein nationales Kulturerbe Brasiliens, in dem Kampf, Tanz, Bewegungskunst und Ritual miteinander verschmelzen. Der Workshop wurde in altershomogene Gruppen eingeteilt und war auf eine Stunde begrenzt.
Kindergartenleiterin Jutta Seyfferth berichtet: „Die Kinder waren hellauf begeistert und aufmerksam beim Training dabei. Sich zur Musik zu bewegen, seinen Körper und Geist kennen zu lernen sowie die sozialen Aspekte der Capoeira machten allen sehr viel Freude.“ Nicht zuletzt kamen sie mit brasilianischem Kulturgut in Berührung. Der Kontakt zu Mestrando Pretão kam über eine Mitarbeiterin des Kindergartens zustande, die seit Jahren Capoeira trainiert. Die Kosten für den gelungenen Vormittag übernahm der Förderverein des Kindergartens „Ein Herz für Zwergerl e.V.“.
Der Trainer Pretão kommt aus Rio de Janeiro. Bereits mit zehn Jahren fing er mit Capoeira an – in einer Organisation, die Kinder von der Straße holte. Seit 1997 unterrichtet Pretão die tänzerische Kampfkunst, unter anderem in einem Projekt der Stadtverwaltung von Rio. Seit März 2006 lebt er in München und ist unter anderem Trainer und erster Vorsitzender bei Abadá-Capoeira München e.V. Neben seiner Tätigkeit als Capoeira-Lehrer studierte er Sport und Pädagogik an der „Universidade Estacio de Sá“ in Rio. Im August 2019 erhielt er den Titel „Mestrando“ (Meisterschüler). Sein Ziel ist es, die brasilianische Kultur durch Capoeira zu verbreiten – dafür ist er in Europa und auf der ganzen Welt unterwegs.
Unter Pretãos Anleitung durften alle Kinder der „Zwergerlstube“ spielerisch in die verschiedenen Basisbewegungen der Capoeira wie beispielsweise Frosch „Sapo“, Handstand „Bananeira“ und Rad „Au“ hineinschnuppern. Ziel des Workshops war die Kraft beider Körperhälften zu trainieren und zu koordinieren. Das pädagogische Geschick des Mestrando, wirklich jedem Kind gerecht zu werden und auf jede Entwicklungsstufe einzugehen, beeindruckte auch die Mitarbeitenden des Kindergartens. Jutta Seyfferth betont: „Unser großer Dank geht hier an den Förderverein an die Verantwortlichen und die Mitglieder des Fördervereins und natürlich an Eltern und Großeltern, die Geld gespendet haben. Ohne unseren Förderverein geht es nicht!“