Dachau – Nach drei Jahren konnte nun wieder ein Neujahrsempfang des BRK-Kreisverbandes Dachau stattfinden. Wie sehr dieses gesellschaftliche Ereignis gefehlt hatte, zeigte sich schon daran, dass die Freunde, Förderer, Sponsoren, Partner und Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft zahlreich erschienen waren. Rund 100 Gäste freuten sich im stimmungsvoll beleuchteten Rotkreuzsaal bei Livemusik über die Einladung zu Beginn des neuen Jahres.
Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath stellte in seiner Begrüßung fest, dass der zahlreiche Besuch ein Beweis für die Verbundenheit zum Roten Kreuz sei. Neben Landrat Stefan Löwl und Oberbürgermeister Florian Hartmann begrüßte er die beiden Landkreisbürgermeister Richard Reischl und Johannes Kneidl. Erschienen waren viele Vertreter der Blaulichtorganisationen, darunter der neue Dachauer Polizeichef Bernd Waitzmann und Kreisbrandrat Georg Reischl. Seidenath begrüßte Vertreter der Sparkasse Dachau und der Volksbank Raiffeisenbank Dachau. Die VR Bank Dachau spendet 10.000 Euro für ein neues HvO-Fahrzeug. Anwesend waren private Sponsoren, darunter der Gastronom Mr. Tran, der die Dachauer Tafel seit vielen Jahren unterstützt, Ruth Rumberger von der Freien Malgruppe und Dominik Rapp. Der Enkel des Autohaus-Gründers Hans Rapp sen. ist dem Roten Kreuz Dachau mittlerweile in dritter Generation verbunden. Anwesend waren auch die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie viele verdiente Ehrenamtliche, unter anderem von der Wasserwacht und der Internationalen Hilfe. Wie wichtig die Arbeit des Roten Kreuzes ist, zeige sich an der Vielfalt des Engagements und den sieben Grundsätzen, die das Rote Kreuz weltweit verbindet. „Dass wir gut schlafen können, liegt auch an Ihnen. Ohne Sie wäre unsere Gesellschaft deutlich ärmer, kälter und unsicherer“, richtete sich Bernhard Seidenath an die Gäste. Der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt blickte in seiner Rede vor allem auf die vergangenen drei Krisenjahre zurück, in denen die Pandemie alle Tätigkeitsfelder extrem einschränkte. Teststationen und ein Impfzentrum mussten rasch aufgebaut werden und vor allem im Bereich der Kinderbetreuung seien mit ständig wechselnden Vorgaben große Herausforderungen zu bewältigen gewesen. 2022 habe der Konflikt in der Ukraine ganz Europa erschüttert und das Rote Kreuz sei durch die Einsätze für die Geflüchteten gefordert gewesen. Behrendt nannte auch Zahlen:
Von Ende 2020 bis zur Schließung am 30.12.2022 konnte das BRK Dachau 80.053 Impfungen durchführen. 2022 konnten 300 neue Kunden im Hausnotruf gewonnen werden und es gab rund 25.000 Einsätze im Rettungsdienst. Die Wasserwacht leistete 2.000 ehrenamtliche Stunden allein am Karlsfelder See. Im vergangenen Jahr gab es mehr als 90 Sanitätsdienste bei Veranstaltungen und 4.517 Kursteilnehmer absolvierten einen Lehrgang im Bildungszentrum. „Das ist ein starkes Zeichen, dass wir als Rotes Kreuz zusammenstehen“, so Behrendt. Sechs neue Auszubildende konnten in Rettungsdienst und erstmalig auch ein kaufmännischer Auszubildender in der Verwaltung gewonnen werden. In Odelzhausen wurde ein neuer, vierter RotKreuzShop eröffnet. Im Jahr 2022 betreute das BRK Dachau 1.118 Kinder. „Trotz Fachkräftemangels in der Branche, haben die engagierten Leitungen weiterhin ihren Fokus auf eine hohe Betreuungsqualität und Pädagogik gelegt“, so Behrendt. Die kommenden Herausforderungen sieht er vor allem im Fachkräftemangel in Haupt- und Ehrenamt, in der demographischen Entwicklung mit steigenden Notrufeinsätzen und im wirtschaftlichen Druck. Inflation und gestiegene Energiepreise belasten auch das BRK Dachau. Das Spenderverhalten hat sich verändert und die Tafel hat deutlich mehr Zulauf bei gleichzeitigem Warenrückgang.
Als Ziele für das Jahr 2023 nannte er die Nachwuchsförderung, einen moderaten Ausbau der bestehenden Geschäftsfelder sowie eine nachhaltige Standortentwicklung beispielsweise in Markt Indersdorf mit einem integrativen Standort mit Tagespflege-Einrichtung, Kindergarten und Rettungswache. Der Kreisverband Dachau habe sich in vielen für die Gesellschaft wichtigen Bereichen in den letzten Jahren Alleinstellungsmerkmale erarbeitet, die es zu stärken gilt, so Behrendt.