Dachau – Die Einsätze im Rettungsdienst im Landkreis Dachau nehmen seit Jahren zu. Um die Notfall-Versorgung der Bürgerinnen und Bürger weiterhin auf einem hohen Niveau zu gewährleisten, wird in Erdweg ein zusätzlicher Standort für einen Rettungswagen (RTW) durch das BRK Dachau geschaffen.
Der BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt ist zufrieden über die Möglichkeit zu dieser Erweiterung. Er erläutert: „Wir könnten sonst vermutlich im Landkreis keine flächendeckende Hilfsfristerreichung mehr gewährleisten.“ Spätestens 12 Minuten, nachdem ein Notruf eingegangen ist, soll in Bayern ein RTW an der Unfallstelle eintreffen. „Mittlerweile trifft das im Dachauer Hinterland in weniger als 80 Prozent der Fälle zu“, so Behrendt. Der zuständige Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Fürstenfeldbruck hatte deshalb im Oktober auf Grundlage eines entsprechenden Gutachtens entschieden, den neuen Standort in Erdweg für zunächst ein Jahr zu erproben. Darüber sei er sehr froh, so Behrendt. Die beiden Rettungswachen in Markt Indersdorf und Odelzhausen sind im westlichen Landkreis aktuell voll ausgelastet. Wenn ein RTW belegt ist, weil er beispielsweise ins Klinikum nach Augsburg oder München fahren muss, ist in einem Notfall ein schnelles Eintreffen nicht mehr in jedem Fall möglich. Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath begrüßt deshalb die Entscheidung für Erdweg: „Der neue RTW-Standort ist eine Entscheidung ganz im Sinne der Menschen im Landkreis Dachau. Die Versorgung der Landkreisbürgerinnen und -bürger ist unsere oberste Priorität. Dafür steht das BRK Dachau.“
Der zusätzliche RTW wird ab dem 1. März 2023 für zunächst ein Jahr im Gemeindebereich Erdweg stationiert sein. „Von Montag bis Sonntag, von neun bis 21 Uhr“, so Behrendt. Verwirklicht wird damit ein so genanntes Flexi-Konzept, das alle drei Standorte in Erdweg, Markt Indersdorf und Odelzhausen absichert. Acht neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dafür eingestellt. „Damit beweisen wir auch unsere Kompetenz als stabiler Anbieter im Rettungsdienst. Gerade in der aktuell angespannten Situation ist die Schaffung eines neuen Standortes Entlastung und Herausforderung zugleich“, so Behrendt. Das BRK hofft, dass sich der Betrieb etabliert und nach dem Probejahr ein fester Standort eingerichtet wird. Dankbar über die Aussicht auf einen zusätzlichen RTW sind auch der Wachleiter der Rettungswache in Odelzhausen Daniel Ernst und Rettungssanitäter Leonhard Gahse. „Mit dem neuen Standort und zusätzlichem Personal wird auch viel Druck von uns genommen“, so Ernst.
Foto: Dennis Behrendt mit Leonhard Gahse und Daniel Ernst vor der Rettungswache in Odelzhausen.