Dachau – Ohne die Unterstützung großherziger Menschen könnte die Dachauer Tafel seit 20 Jahren nicht so vielen Bedürftigen helfen. Um sich bei ihren Unterstützern und Sponsoren zu bedanken, gaben die Leiterin Edda Drittenpreis und ihr Stellvertreter Albert Solleder anlässlich des Jubiläums einen Stehempfang. Der hätte schon am 16. Januar stattfinden sollen, musste jedoch pandemiebedingt verschoben werden.
In der Veranda des Ziegler-Bräu in der Dachauer Altstadt konnte BRK-Kreisvorsitzender Bernhard Seidenath Vertreter von Institutionen, wie der Sparkasse Dachau, der Volksbank Raiffeisenbank Dachau und der Sparda Bank, Oberbürgermeister Florian Hartmann, die stellvertretende Landrätin Marianne Klaffki sowie Firmen und Privatpersonen begrüßen, die seit Jahren der Tafel mit Spenden und Sachleistungen unter die Arme greifen. Beispielsweise das Ehepaar Ulla und Toni Schinner, das die Tafel und den Weihnachtsbasar mit selbstgekochten Marmeladen unterstützt. Neben den Supermärkten Edeka Karlsfeld, AEZ und der Naturkostinsel sind auch Gastronomien wie Asia Kitchen, Soku Thai, Ewald Zechners Gasteigers und die Metzgerei Kloiber aus Petershausen eine wichtige Stütze. Hinzu komnmen mehrere Gärtnerein, Hofläden, der Rotary Club und viele Privatpersonen, die spenden. Auch Andrea Schneider und Jürgen Vötter vom Zieglerbräu gehören zu den Förderern. Seit Jahren laden sie bedürftige Rentner und Familien zum Weihnachtsessen ein. Zum Jubiläum steuerte das Wirtsehepaar das kalte Büffet bei. Edda Drittenpreis richtete sich an die Sponsoren: „Ohne Euch könnten wir die Tafel gar nicht betreiben.“ Sie berichtete über die Anfänge, als sie am 16. Januar 2002 die erste Ausgabe von Lebensmitteln in einem Container in der Friedenstraße startete. Zu dieser Aufgabe kam sie über ihren Mann Albert. Er war damals Schatzmeister im BRK Kreisverband Dachau. Zusammen mit Helmut Thaler, ebenfalls BRK-Mitglied und von Beruf Lebensmittelkontrolleur, entwickelte Albert Drittenpreis die Idee, eine Tafel zu gründen. Edda sollte nur vorübergehend aushelfen, bis eine feste Leitung gefunden sei. „Fünf Mitarbeiter und 20 Kunden waren es damals“, berichtete sie. Mittlerweile hat die Tafel 1.021 Kundinnen und Kunden, darunter 359 Kinder und 125 Rentnerinnen und Rentner. Die Zahlen steigen, wie Albert Solleder betonte: „Jeden Mittwoch sind neue Gesichter darunter und leider gibt es eine Warteliste.“ Das Tafel-Team besteht aus rund 40 Personen, zumeist Frauen, die dort ehrenamtlich arbeiten. Die Lebensmittel werden zwei bis drei Mal pro Woche geholt, das heißt pro Woche müssen drei bis vier Tonnen Lebensmittel bewegt werden. „Das sind 150 bis 200 Kisten, die unsere Helferinnen schleppen müssen. Sie sind extrem fleißig“, berichtete Albert Solleder. Viel Arbeit machen Gemüse und Obst. „Wir müssen die ganze Ware anschauen, ob sie noch frisch ist“, beschreibt Solleder. Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath dankte dem Tafel-Team für sein Engagement und betonte, wie wichtig diese Arbeit ist: „Ich bin aus drei Gründen ein großer Fan der Tafel. Sie leistet Hilfe für Bedürftige, sie ist ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft und sie ist für alle Beteiligten eine große Familie.“ Die stellvertretende Landrätin Marianne Klaffki und Oberbürgermeister Florian Hartmann würdigten Edda Drittenpreis für ihr außergewöhnliches Engagement während der vergangenen 20 Jahre. Klaffki sagte, die Tafel sei das beste Beispiel, soziale Ungerechtigkeit nicht zu akzeptieren. „Sie zeigen Herzblut und Solidarität. Ich ziehe den Hut vor Ihnen“, so Klaffki.
Foto: Edda Drittenpreis (vorne Mitte) mit Bernhard Seidenath und ihrem Stellvertreter Albert Solleder (links) im Kreis der Unterstützer und Sponsoren.