„Nach reiflicher Überlegung und Abwägen aller Argumente und Szenarien wird das Rote Kreuz Dachau ab dem 11. Oktober den Bürgerinnen und Bürger keine Corona-Tests mehr anbieten.“ Dies gaben BRK-Vorsitzender Bernhard Seidenath und BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka heute bekannt.
„Wir haben uns diese Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht. Die Situation ist für uns aber zu schlecht abschätzbar. Wir müssten enorme organisatorische Vorbereitungen treffen, ohne zu wissen, wie sich die Nachfrage entwickelt. Da ist es schlauer, wir beobachten die ab 11. Oktober veränderte Situation aus der Ferne – und reagieren wieder, wenn es ohne uns wirklich nicht gehen sollte“, erläuterte Seidenath.
Das BRK Dachau hat die Testkapazitäten des Landkreises während der Pandemie rasch und effizient unterstützt. In der Stadt Dachau und im Landkreis standen den Bürgerinnen und Bürgern viele Teststationen zur Verfügung. Dies wird auch bis zum 10. Oktober noch der Fall sein.
„Wir gehen aber von einem starken Rückgang der Nachfrage nach Tests aus, wenn diese ab 11. Oktober kostenpflichtig werden. Das BRK ist kein kommerzieller Dienstleister in diesem Bereich. Als wir im Herbst 2020 gebraucht wurden, beispielweise für den Zutritt in Seniorenheime, waren wir mit den ehrenamtlichen Gemeinschaften zum Testen da“, betonte Seidenath. Zu diesem Zeitpunkt war die Nachfrage nach Tests sehr hoch, da kein Impfstoff vorhanden war. Als der Bedarf weiter stieg, hat das BRK Dachau hauptamtliche Angebote aufgebaut. Da über Wochen und Monate nicht genügend Impfstoff vorhanden war, wurde in Abstimmung mit dem neuen Impfzentrum, das im Januar 2021 eröffnet wurde, eine Strategie aus Impfen und Testen geschaffen. „Zum Wohl und Schutz der Bevölkerung“, so Polyfka. „Jetzt ist die Situation verändert, wir werden für die Tests als Hilfsorganisation nicht mehr gebraucht. Ein kommerzielles Angebot wollen wir als Qualitätsanbieter zum akzeptierten Marktpreis nicht realisieren“, begründet der BRK-Kreisgeschäftsführer. Zumal noch gar nicht feststeht, was die Tests kosten sollen.
„Wir sind überzeugt, dass etwa Apotheken oder Drogeriemärkte ab dem 11. Oktober Corona-Tests besser anbieten können als wir. Sie sind darauf auch ausgerichtet. Gleichwohl kämpfen wir als Rotes Kreuz weiter mit Nachdruck gegen Corona: mit unseren mobilen Impf-Teams. Und Impfen ist und bleibt kostenlos“, betonte Seidenath.