Leon Blaschke und Jamo Smith waren nach der Mittagspause unter den Ersten am Empfang in der Turnhalle in Hebertshausen, um sich gegen Corona impfen zu lassen. Die beiden jungen Männer sind froh, endlich auch eine Impfung zu bekommen. „Damit es vorwärts geht“, sagte der 19-jährige Leon aus Hebertshausen.
Dort wurden am Vatertag 168 angemeldete Personen geimpft, in Dachau waren es 672.
Seit 9 Uhr morgens lief auch in Hebertshausen parallel zum zweiten Impftag in der Dachauer Realschule der Impfturbo auf vollen Touren. Bürgermeister Richard Reischl hatte ihn spontan ermöglicht, nachdem Landrat Stefan Löwl auf ihn zugekommen war. „Als Gemeinde sind wir froh, einen Beitrag leisten zu können. Nur durch das Impfen kommen wir zur Normalität zurück“, betonte Richard Reischl. Es sei jetzt auch in der Bevölkerung zu spüren, dass die Skeptiker weniger würden, so Reischl. Er dankte den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des BRK Dachau Johannes Busch, Yvonne Wick, Vicky Pohl und der medizinischen Fachangestellten Judith Göttler für ihr freiwilliges Engagement am Vatertag. Die Impfungen führte Dr. Sophie Engelstädter aus München durch. Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath pflichtete dem Bürgermeister bei: „Ohne die Ehrenamtlichen könnten wir die zusätzlichen Impftage in diesem Umfang nicht durchführen. Die Impfung ist das schärfste Schwert gegen Corona. Die Wirkung zeigt sich schon jetzt ganz deutlich an den zurückgehenden Inzidenzzahlen im Landkreis.“
Auch vor der Realschule Dachau warteten vor allem jüngere Bürgerinnen und Bürger. Die Begeisterung darüber war auch Apotheker Max Lernbecher, zuständig für die Verteilung des Impfstoffes im Dachauer Landkreis, anzusehen: „Ein super Erfolg, dass wir jetzt die Jüngeren erreichen“, sagte er. Der Dachauer BRK-Bereitschaftsleiter Philipp Sosna und BRK-Kreisbereitschaftsleiter Reinhard Weber hatten in Absprache mit BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka das ehrenamtliche Personal aufgestockt, um Wartezeiten zu vermeiden und mehr Termine anbieten zu können. Marcel Burzawa, Truppführer in der BRK-Ortsgruppe Karlsfeld, sorgte für die richtige Zuteilung der Wartenden in den Schlangen. 37 Mitarbeiter, zum größten Teil Ehrenamtliche des BRK Dachau sowie aus dem Impfzentrum, aus Arztpraxen und Apotheken waren im Einsatz. Auf diese Weise konnten alle 15 Minuten 24 Personen mit AstraZeneca geimpft werden. Die Organisation in Dachau und in Hebertshausen führten der Leiter des Impfzentrums in Dachau, Max Frisch, und sein Stellvertreter Etienne Zeidler durch. Die Kapazitäten waren so berechnet, dass sogar Impfwillige ohne Termin drankamen, vorausgesetzt, sie sind aus dem Dachauer Postleitzahlengebiet.
Landrat Stefan Löwl war zufrieden. Ihm liegt eine hohe Impfquote in seinem Landkreis am Herzen. Als er die Warteschlange vor der Dachauer Realschule sah, rechnete er vor: „Wir sind heute Morgen mit einer Impfquote von 39,7 Prozent gestartet und werden heute auf jeden Fall 41 Prozent erreichen. Noch besser wären 41,5 Prozent oder mehr.“ Als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Bayerischen Landtag schließt sich Bernhard Seidenath an: „Wir sind jeder Helferin und jedem Helfer dankbar, der sich engagiert. Mein großer Dank gilt aber auch den Bürgerinnen und Bürgern, die sich heute impfen lassen. Denn sie tragen dazu bei, die Pandemie zu überwinden.“ Der 26-jährige Jamo Smith aus Röhrmoos hatte gar keine Bedenken, sich impfen zu lassen. Seine Freundin arbeitet im Bereich der Altenpflege und ist schon geimpft. Er sagte: „Wir wollen alle wieder in die Normalität und müssen deshalb an einem Strang ziehen.“