Bereits eine halbe Stunde vor dem Start standen rund 100 Impfwillige an den Eingängen der Realschule Dachau. Der vom Landratsamt Dachau angekündigte „Impfturbo“ für alle Landkreisbürgerinnen und -Bürger über 60 wurde sehr gut angenommen.
Vor der Schule hatten sich zwei Warteschlangen gebildet, eine für Impfwillige mit einer Terminbuchung, die andere für Impfwillige, die sich nicht angemeldet hatten.
An diesem Sonntag konnten 760 Bürgerinnen und Bürger geimpft werden.
Der Start war um 9 Uhr, aber die ersten standen schon kurz nach 7 Uhr morgens vor der Schule. Unter den ersten war Peter Groß aus Erdweg. Er hatte sich online angemeldet und war schon um 7:40 Uhr da. „Ich wusste nicht, wie groß der Andrang wird. Ich bin sehr froh über dieses Angebot. Den vielen ehrenamtlichen Helfern möchte ich meinen Dank aussprechen. Es ist fantastisch, wie sie sich für die Allgemeinheit einsetzen.“ Peter Groß weiß, was das heißt, denn er war selbst 30 Jahre lang bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Insgesamt kümmerten sich rund 60 Ehrenamtliche und medizinische Fachleute um einen reibungslosen Ablauf. Das BRK Dachau war mit rund 40 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Einsatz. Beteiligt waren auch die Johanniter sowie das MVZ Dachau und die Arztpraxis Dr. Stephan Herf mit medizinischem Fachpersonal. Auch Apotheker Maximilian Lernbecher stand mit einem Team bereit. Landrat Stefan Löwl und der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath freuten sich über die große Nachfrage.
Umringt von Teams der Fernsehsender NTV und RTL gab Landrat Löwl Interviews. Bernhard Seidenath sagte: „Es ist ein schönes Bild, wenn so viele Menschen da sind. Wenn sich möglichst viele Menschen impfen lassen, dann ist das wieder ein Schritt in Richtung Normalität.“ Er würdigte die Leistung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer: „Ein schönes Bild ist auch, dass so viele Ehrenamtliche ihren Sonntag in den Dienst der Gesundheit stellen. Herzlichen Dank dafür!“
Anwesend waren auch Jörn Osenbrück vom Regionalverband der Johanniter in Oberbayern und Neslihan Bektas vom Impfzentrum der Johanniter in Karlsfeld.
Der BRK-Kreisbereitschaftsleiter Reinhard Weber und Philipp Sosna, Leiter der BRK-Bereitschaft Dachau, hatten seit dem vergangenen Mittwoch - nach der kurzfristigen Entscheidung des Landratsamtes, den „Impfturbo“ anzuwerfen - ihre Bereitschaften zur Höchstleistung motiviert. Viel Material musste in die Realschule transportiert werden und die technische Infrastruktur, Abtrennungen, Impfkabinen sowie eine Ruhezone für Geimpfte in der Sporthalle waren einzurichten.
Philipp Sosna betonte: „Wir haben in sehr kurzer Zeit mit Helferinnen und Helfern aus allen Bereitschaften, auch aus der Wasserwacht, das Impfzentrum hier in der Schule hochgezogen. Wir alle freuen uns, dass wir für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger etwas tun können.“ Der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka lobte den großen Einsatz: „Der Impfturbo wird begleitet von der Leistungsfähigkeit unserer ehrenamtlichen Bereitschaften. Vor dem Hintergrund der zurzeit herrschenden Herausforderungen verdient dieses Engagement größte Anerkennung.“