Bernhard Seidenath hofft noch in diesem Jahr auf viele Impfungen. Der BRK-Kreisvorsitzende, dem ein rascher Impfbeginn auch in seiner Funktion als Landtagsabgeordneter sehr am Herzen liegt, eröffnete mit Landrat Stefan Löwl und dem BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka das neue Impfzentrum im Dachauer Rotkreuzhaus. Dieses wurde buchstäblich aus dem Boden gestampft.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im BRK Kreisverband arbeiteten tagelang und ein ganzes Wochenende durch, um den Rotkreuzsaal mit abgetrennten Kabinen für die Vorgespräche, Liegen zum Impfen und einem Ruheraum in ein Impfzentrum zu verwandeln. Auch die Logistik und die Internet-Anbindung mussten neu geschaffen werden.
Im Beisein von Pressevertretern und Vertreterinnen und Vertretern der Bereitschaften, den Johannitern, die ein zweites mobiles Impfzentrum für den Landkreis in Karlsfeld betreiben, und der Polizei wurde das Impfzentrum am Rotkreuzplatz der Öffentlichkeit vorgestellt. Der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka bedankte sich bei allen Beteiligten, die mitgeholfen haben, und bezeichnete sie als „Task Force Impfzentrum“. Denn neben normalen täglichen Anforderungen musste diese Herkulesaufgabe bewältigt werden.
Eile und Anstrengung seien jedoch geboten gewesen, denn „wir sind im Katastrophenfall und ich bin froh, dass wir somit eine Chance haben, vor die Pandemie zu kommen“, so Polyfka. Bernhard Seidenath sagte: „Der Impfstoff bringt auch Hoffnung, vor allem für die älteren Mitbürger und das Pflegepersonal in Heimen und Kliniken, die wir dadurch besser schützen können.“ Er geht davon aus, dass in ganz Bayern pro Tag rund 30.000 Menschen gegen Corona geimpft werden können. Auch Landrat Stefan Löwl ist zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr mit dem Impfen begonnen werden kann und hofft dadurch auf eine baldige Herdenimmunität.
In einer Generalprobe wurden mehrere freiwillige Testpersonen durch den Impfvorgang geleitet, diesmal noch ohne Impfung. „Wir wollen bestmöglichst vorbereitet sein“, so Paul Polyfka. Wenn es soweit ist, werden sich zwei Teams aus Ärzten, medizinischen Fachangestellten und Verwaltungs- und Betreuungskräften um die Patienten kümmern, das heißt Vorgespräche führen und schriftlich dokumentieren, aufklären und impfen. Wie der temperatur- und erschütterungsempfindliche Impfstoff aufbereitet wird, erläuterte Apotheker Maximilian Lernbecher. Er engagiert sich mit weiteren Apothekerinnen und Apothekern im Impfzentrum.
In beiden Zentren in Dachau und in Karlsfeld sollen pro Tag rund 300 Personen immunisiert werden. Zusätzliche mobile Einsatzteams werden die Alten- und Pflegeheime besuchen. Landrat Löwl sprach von einer maximalen täglichen Kapazität von etwa 1.000 Impfungen im Landkreis, vorausgesetzt es steht genügend Impfstoff zur Verfügung. Die ersten Impfungen sollen am 27. Dezember erfolgen.