Notfallsanitäterin Marie Praß Cuenca sitzt neben einem Herzinfarkt-Patienten im Rettungswagen. Sie sind auf dem Weg ins Krankenhaus. In letzter Minute konnten die BRK-Notfallsänitäterin und ihr Kollege Martin Noß den Mann durch Erste-Hilfe Maßnahmen vor dem Tod bewahren. Er hatte für einen kurzen Moment aufgehört zu atmen, sein Herzschlag setzte aus. Nun liegt er auf der Liege, angeschlossen an EKG und Tropf, und Marie Praß Cuenca redet beruhigend auf ihn ein.
Diese und noch viele andere dramatische Situationen zeigt die Reportage-Reihe des Senders Sat. 1 „Lebensretter hautnah – Wenn jede Sekunde zählt“. Die Sendung wird immer montags zur Primetime ausgestrahlt. Teams aus ganz Deutschland werden auf ihren Einsätzen begleitet. Wachleiter Martin Noß und seine Stellvertreterin Marie Prass Cuenca aus der BRK Rettungswache in Gröbenried wurden auf insgesamt sechs Schichten vom Sat. 1-Film-Team bei ihrer Arbeit gefilmt. Der Kontakt zum Fernsehsender kam über die Pressestelle des BRK Landesverbandes in München zustande. Die Aufnahmen sind lebensecht und nicht gestellt. Im RTW wurden Kameras angebracht und die beiden Notfallsanitäter wurden mit Bodycams ausgestattet, so dass jeder Handgriff und jedes Wort aufgezeichnet werden kann. Von den Patienten wurden Einverständniserklärungen eingeholt. „Die Drehaufnahmen waren für uns eine völlig neue Erfahrung. Es hat viel Spaß gemacht, auch wenn sich dadurch unser Arbeitstag verlängert hat“, berichtet Marie Prass Cuenca. Beide fühlen sich gut und realistisch getroffen. Beeindruckt waren sie von der Professionalität der Filmteams und der Freundlichkeit. „Die Kameraleute und Redakteure waren so zurückhaltend, dass sie unsere Arbeit nicht gestört haben“, so Marie Prass Cuenca. „Die Reportage stellt unsere Arbeit lebensecht dar. Das ist sehr positiv, da wir in der Öffentlichkeit nicht dieselbe Aufmerksamkeit haben wie beispielsweise Polizei oder Feuerwehr“, berichtet Martin Noß. Der 36-jährige lebt in Scheyern und ist seit rund 20 Jahren beim BRK. Vier Jahre leitete er die Rettungswache in Markt Indersdorf; seit 1. April ist er Leiter der Rettungswache in Gröbenried. Die Drehaufnahmen fanden stets unter Corona-Bedingungen statt. Alle Anwesenden wurden auf Corona getestet. Auch die Kollegen in der Rettungswache sind von der Reportage-Reihe begeistert. „Wir haben nur positives Feedback bekommen“, so Marie Prass Cuenca. Am meisten freut die beiden, dass sie „souverän und authentisch“ wirken.
Der Fernsehbeitrag ist aus Sicht der Helfer umso wertvoller als die erhöhten Corona-Infektionszahlen auch die BRK-Rettungsdienste vor größere Aufgaben stellen. „Unsere Arbeitsbedingungen haben sich erschwert. Unter den Einsatzfahrten sind jetzt deutlich mehr Fahrten mit Corona-Verdacht. Die Verdachtsfälle sind stetig steigend und bewahrheiten sich auch“, so Noß. Ein zunehmendes Problem ist, die Patienten in den Krankenhäusern unterzubringen. „Die Kliniken laufen langsam voll und wir müssen auf andere Krankenhäuser ausweichen“, berichtet Martin Noß. Dadurch erhöhen sich die Transportzeiten. Zusätzliche Transporte werden von den SEG-Bereitschaften unterstützt. Noch ist der Personalstand ausreichend, obwohl sich einige Mitarbeiter in Quarantäne befinden. „Wir sind um jeden Rettungs- und Notfallsanitäter, der im Einsatz ist, froh“, so Noß. Der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass wir ausgewählt wurden, um die Leistungsfähigkeit des BRK-Rettungsdienstes sowie die Liebenswürdigkeit und Komplexität des Berufsbildes so professionell darstellen zu dürfen.“
Auf einen Einsatz sind Marie Praß Cuenca und Martin Noß besonders stolz: Vater und Sohn waren zum Abendessen verabredet. Als der Sohn eintraf, war der im Rollstuhl sitzende Vater schon nicht mehr ansprechbar. Die zu Hilfe gerufenen Retter konnten dem Mann sofort helfen. „Sein Puls war kaum mehr messbar. Aber wir haben es geschafft, dass er schließlich wach und ansprechbar im RTW saß“, freut sich Marie Praß Cuenca. Mittlerweile wurde die dritte Staffel gedreht – mit den Dachauern als einzigem Team aus Bayern. Die Reportage wird unter dem Titel „Die Ruhe vor dem Sturm“ am Montag, 09. November, um 20:15 bei Sat. 1 ausgestrahlt.