Seit Corona ist die Dachauer Tafel wichtiger denn je. Dank einem engagierten Team unter der Leitung von Edda Drittenpreis, externen Helferinnen und Helfern sowie einem funktionierenden Netzwerk aus großzügigen Lieferanten und Spendern konnten die Tafelkunden auch während des Lockdowns mit Lebensmitteln versorgt werden. Wesentlich trug auch die Corona-Soforthilfe der Aktion Mensch in Höhe von 24.000 Euro dazu bei, dass die Tafelkunden weiterhin gut versorgt werden konnte, zumal die Zahl der Kunden gestiegen ist.
Seit Mai bis einschließlich Juli 2020 erhält die Tafel eine großzügige Förderung der Aktion Mensch für Lebensmittelzukäufe in Höhe von 24.000 Euro. Pro Monat können und konnten für jeweils 8.000 Euro Lebensmittel dazu gekauft werden. Die Aktion Mensch unterstützt als größte private Förderorganisation in Deutschland soziale Förderprojekte für Menschen mit und ohne Behinderung. Der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka betont: „Diese Unterstützung war in dieser Zeit sehr wertvoll und hilft uns auch jetzt sehr, wo wir mehr Kunden haben und auch weiterhin neue Kunden aufnehmen möchten.“ Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung war in der Corona-Hochphase ebenfalls enorm. „Lebensmittelhandel, Bauern und Gärtner haben uns in der Corona-Hochphase spontan viele Waren gebracht“, so Hans Ramsteiner, stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender und Leiter der Gemeinschaft Wohlfahrt und Soziales. Mit Unterstützung von externen Freiwilligen nahm das eingespielte Tafel-Team die Lebensmittel-Spenden an, sortierten sie und verteilten sie auf einzelne Taschen, die von den benachrichtigten Kunden abgeholt wurden. Die hohen Ansprüche an den Infektionsschutz mit geringstmöglichem Kundenkontakt und Vermeidung von Warteschlangen konnten somit erfüllt werden.
Aber auch mit diesen Unterstützungen und einem erheblichen logistischen Aufwand wird eine Normalität im Tafel-Alltag so schnell nicht einkehren. Durch die Begrenzung der maximalen Kundenzahl in der Ausgabe mit Mindestabstand und begrenzter Personenzahl pro Quadratmeter reichen die zur Verfügung stehenden Zeitfenster an einem Ausgabetag nicht mehr aus. Gleichzeitig ist durch Corona die Kundenzahl gestiegen, was für das Team mehr Arbeit bedeutet. Hans Ramsteiner berichtet: „Die Arbeitszeiten der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bewegen sich mit Vor- und Nacharbeiten weit über zehn Stunden hinaus und die Wartezeiten und damit die Warteschlangenbildung der Kunden wird unzumutbar lang.“ Um weiterhin alle Kundinnen und Kunden ausreichend mit Lebensmitteln versorgen zu können, wird der Kundenstamm geteilt. Die Kunden erhalten ihre Termine zum Abholen der Lebensmittel nun jeweils im 14tägigen Rhythmus. „Kunden, die aufgrund dieser Umstellung einen akuten Lebensmittelbedarf haben, können sich über die Hotline einen zusätzlichen Termin geben lassen. Sobald es weitere Lockerungen in der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmeverordnung gibt, prüfen wir die Umstellung auf einen Normalbetrieb“, berichtet Hans Ramsteiner. Die Dachauer Tafel ändert Ihre Öffnungszeiten jeden Mittwoch von 11.00 bis ca. 16.00 Uhr.