Die BRK-Bereitschaft Altomünster feierte gebührend das große Ereignis: Der neue und langersehnte Einsatzwagen für den Helfer vor Ort (HvO) wurde mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche, einer Fahnenabordnung und der Weihe durch Pater Bonifatius der Öffentlichkeit vorgestellt. Viele Bürgerinnen und Bürger aus der Marktgemeinde, aber auch Mitglieder aus anderen BRK-Bereitschaften und HvO-Gruppen, unter anderem bis aus Dasing, waren zu diesem freudigen Ereignis ins BRK-Haus am Sudetenplatz gekommen. Die Einweihung ist Bestandteil der Aktionen und Feierlichkeiten, die heuer anlässlich des 130-jährigen Bestehen des BRK-Kreisverbandes Dachau stattfinden. Mit einer Fahrzeugausstellung und einer Schauübung demonstrierte die BRK-Bereitschaft an diesem Nachmittag in Altomünster ihre Einsatzstärke. Mit lebensrettenden Maßnahmen dient der HvO der Überbrückung, bis der Rettungsdienst da ist. Der neue BMW X 3 wurde ausschließlich aus Spenden finanziert, die innerhalb eines Jahres vom Förderverein gesammelt wurden.
Der Bereitschaftsleiter Benedikt Jung berichtete: „Wir waren sprachlos über die große Unterstützung aus der Bürgerschaft.“ Landrat Stefan Löwl betonte, wie wichtig die ehrenamtliche Hilfe in den Gemeinden sei: „Hier geht es nicht ums Geld-Verdienen, sondern um den Wunsch zu helfen.“ Der HvO arbeitet ausschließlich ehrenamtlich und wird nicht von den Krankenkassen finanziert. Insofern sei das Fahrzeug ein „rollendes Zeichen von Solidarität und Engagement“, so Löwl. Bürgermeister Anton Kerle und der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath bezeichneten die Einweihung als einen „sehr guten Tag für Altomünster.“ „Wir haben lange auf das Fahrzeug hingefiebert“, so Seidenath. Denn der BMW X 3 ersetzt einen in die Jahre gekommenen Mercedes-C-Klasse-Wagen, der den gestiegenen Anforderungen nicht mehr genügte.
Die Hilfe komme somit also direkt zu den Bürgern, denn hier gehe es um Menschenleben. Bei einem Herzinfarkt senke jede Minute der verzögerten Hilfe die Überlebenschance um zehn Prozent, darüber hinaus gehe es aber auch um die reibungslose Verzahnung von Hauptamt und Ehrenamt und um praktizierte Nächstenliebe, denn „das Fahrzeug allein würde ohne die Mannschaft nichts helfen“, betonte Bernhard Seidenath. Die rasche Finanzierung des BMW X 3 ermöglichte der Förderverein des Roten Kreuzes in Altomünster. „Spendenfreudige Bürger sind auf uns zugekommen“, berichtete der Vorsitzende Josef Widmann. Weil jedoch ein Ortsverein nur eine Kameradschaftskasse haben darf, gründeten Widmann und sein Stellvertreter Wolfgang Grimm im Juni 2018 den Förderverein und schafften es, in etwa einem Jahr die 50.000 Euro für den unter anderem mit einem Defibrillator ausgestatteten BMW X 3 aufzutreiben. Zu den Spendern gehören auch die Volksbank Raiffeisenbank Dachau und die Sparkasse Dachau mit jeweils 10.000 Euro.
Unter der Leitung von Benedikt Jung sind fünf ehrenamtliche HvO-Helferinnen und Helfer für ihre Mitmenschen im Einsatz. Pro Jahr werden etwa 200 Einsätze in der Gemeinde Altomünster, aber auch in Kleinberghofen und in der Region bis Schiltberg gefahren. „Wir fahren auch mal nach Indersdorf, wenn es sein muss“, so Benedikt Jung. Seit zwei Jahren leitet er als Nachfolger von Siegfried Bradl die Bereitschaft Altomünster. Andrea Deeg, die Fachgruppenleiterin Sanitätsdienst, überreichte Benedikt Jung als Dank für sein Engagement eine Torte in Form des neuen Fahrzeuges.
Lückenlos und rasch helfen zu können, hat sich das BRK Dachau schon lange zur Aufgabe gemacht. Im Juli 1993 wurde in Haimhausen der erste HvO im Landkreis ins Leben gerufen, im Oktober desselben Jahres folgte der HvO in Petershausen, danach die HvO-Gruppen in Schwabhausen, Altomünster, Vierkirchen, Hilgertshausen-Tandern, in der Großen Kreisstadt Dachau und neuerdings in Odelzhausen. Mit dem First Responder des THW, der in Bergkirchen stationiert ist, schließt sich die Kette der Ersthelfer im Landkreis Dachau.