„Was hier geleistet wird, ist beeindruckend“, betonte Leonhard Stärk nach der Führung durch den BRK-Integrationskindergarten „Zwergerlstube“ in Karlsfeld. Die Leiterin Jutta Seyfferth hatte dem Landesgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes ihre Einrichtung vorgestellt und die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit erläutert.
Der Besuch in der „Zwergerlstube“ war ein Programmpunkt von vielen während des Besuches von Leonhard Stärk im BRK-Kreisverband. Der Landesgeschäftsführer nahm sich – begleitet unter anderen vom Kreisvorsitzenden Bernhard Seidenath und seinen Stellvertretern Hans Ramsteiner und Angelika Gumowski sowie von Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka - den ganzen Tag Zeit, um sich von der erfolgreichen Arbeit der einzelnen Fachabteilungen und dem Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu überzeugen. In der Rettungswache in Gröbenried ließ er sich vom Leiter Rettungsdienst Dennis Behrendt und Wachleiter Michael Dorner-Huslik über die rasante Entwicklung des Kreisverbandes Dachau informieren. In Organisation und Technik wurden hier in den vergangenen Jahrzehnten Meilensteine gesetzt. So wurden in Dachau als erstem Kreisverband in Bayern der Kommando-Einsatzleitwagen eingeführt, aus dem sich das Konzept der mobilen Funkzentrale entwickelte. Auch für die Motorrad-Staffel, für das Rendezvous-System von Notarzt und Rettungswagen sowie für den Helfer vor Ort (HvO) war der BRK-Kreisverband Dachau der Geburtshelfer. Als jüngstes Novum wurde der HvO 2018 auch in einem Stadtgebiet - in Dachau - eingerichtet. Von der Arbeit des ehrenamtlichen Teams der Dachauer Tafel, die deutschlandweit als Vorzeigetafel gilt, war Leonhard Stärk ebenso begeistert. Die Leiterin Edda Drittenpreis berichtete über ihr Team, das im vergangenen Jahr 26.000 ehrenamtliche Stunden leistete, um die vielen hilfsbedürftigen Familien und Rentner mit Lebensmitteln zu versorgen.
Die Integrationsarbeit in der „Zwergerlstube“, die seit der Übernahme des Kindergarten durch das BRK im Jahr 1999 besteht, bezeichnete Leonhard Stärk als „Alleinstellungsmerkmal“. Dort werden in zwei von vier Kindergartengruppen zehn Kinder betreut, deren Behinderungen vom Down-Syndrom bis zur Glasknochenkrankheit reichen. „Die Integration betrifft nicht nur die jeweilige Gruppe. Das ganze Team muss hinter dieser Aufgabe stehen“, so die Leiterin Jutta Seyfferth. Von den Eltern gebe es keine Vorbehalte und so sei die gelungene Integration für alle ein Gewinn. „Durch den Kontakt mit den behinderten Kindern werden auch die anderen Kinder empathischer“, so Seyfferth. Leonhard Stärk betonte: „Kinderbetreuung und Altenhilfe sind heute Bestandteile der wahren Rotkreuzarbeit.“
Aus der Summe der vielfältigen Eindrücke zog der Landesgeschäftsführer beim abendlichen Empfang mit den Leitungskräften im Dachauer Rotkreuzsaal den Schluss: „Ich habe bei diesem Arbeitsbesuch viel gelernt. Die Entwicklung des Kreisverbands Dachau in den vergangenen Jahren ist beachtlich!“ Unter den 73 Kreisverbänden in Bayern gehört das BRK Dachau somit zu den leistungsfähigsten. Die Verknüpfung von Hauptamt und Ehrenamt würdigte Stärk als vorbildlich. Besonders aber lobte er die innovativen Ideen zur eigenen Zukunftsfähigkeit. Der Anstoß zu einem „Think Big-Tag“, an dem die Mitarbeiter ihre Visionen skizzierten, wie der Kreisverband im Jahr 2040 aussehen könnte, habe ihn besonders fasziniert, so Stärk. Daran schloss sich der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath an: „Im BRK Dachau herrscht der Geist, nicht sich selber wichtig zu nehmen, sondern den Anderen. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt, wenn er Hilfe braucht, und der Mensch als Mitarbeiter. Wir haben immer in die Menschen investiert.“ Der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka betonte, dass die Weichen gestellt seien für eine erfolgreiche Zukunft, in der auch neue Tätigkeitsfelder erschlossen werden sollen. „Dazu gehörten immer wieder neue Visionen“, so Paul Polyfka.