Er sei überwältigt, dass so viele der Einladung gefolgt seien, betonte der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka vor den geladenen Gästen. Rund 100 langjährige Unterstützer waren zum Ehrenabend der Fördermitglieder in das Rotkreuzhaus gekommen. Das BRK-Team hatte den Saal festlich dekoriert und das Duo Ewald und Fischer schuf mit swingenden Klezmer-Stücken auf Klarinette und Klavier eine heitere und warmherzige Stimmung.
Der BRK-Kreisgeschäftsführer freute sich mit den Gästen: „Ich möchte Ihnen allen heute Danke sagen, weil Sie seit vielen Jahren die Arbeit des BRK in Dachau und im Landkreis unterstützen. Ich bin dankbar, dass unser Kreisverband in Dachau so viele Menschen für die Rotkreuz-Idee begeistern kann“, so Polyfka. Der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath griff die herzlichen Worte auf und betonte: „Als Fördermitglieder, die uns mit Geld unterstützen, ermöglichen Sie unseren vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erst, für andere da zu sein. So wird unser Leitsatz `Menschen helfen‘ mit Leben erfüllt.“ Seidenath führte aus, dass die drei großen Geschäftsfelder Rettungsdienst, Kinderbetreuung sowie Wohlfahrts- und Sozialarbeit von der Großzügigkeit der Förderer profitieren. Rund 10.000 Fördermitglieder unterstützen das BRK im Landkreis Dachau. „Sie gehören zu den Menschen, die Wärme in unsere Gesellschaft tragen“, so Seidenath.
Ehrengast des Abends war Christa Stewens, die Bezirksvorsitzende des Roten Kreuzes in Oberbayern und ehemalige Bayerische Sozialministerin. Auch sie würdigte die „stillen Helfer des Roten Kreuzes“ auf besondere Weise: „Danke für Ihre Treue und dass Sie mit dem BRK älter geworden sind.“ Dann sprach Christa Stewens über die sich ständig verändernden Anforderungen des Roten Kreuzes, zu denen beispielsweise auch familienähnliche Strukturen in den Kinderbetreuungseinrichtungen gehören. Das BRK Dachau gehöre zu den ersten Kreisverbänden, die das neue Konzept umgesetzt hätten, so die Politikerin. Durch gestiegene Anforderungen wachse allerdings auch das Spannungsfeld von Hauptamt und Ehrenamt, so Stewens. „Die Angebote müssen ständig verändert werden, sodass die Menschen spüren, das ist ein Wohlfahrtsverband, bei dem es sich lohnt, sich zu engagieren.“
Bezirkstagspräsident und BRK-Landesvorstandsmitglied Josef Mederer appellierte an die Gemeinschaft der Förderer: „Mit jedem einzelnen Betrag ist in der Summe viel geholfen. Das Geld wird im Kreisverband direkt eingesetzt.“ Um die Tradition des Helfens in den Familien ja nicht abreißen zu lassen, schlug Mederer den Gästen humorvoll vor, auch bereits den Enkeln eine Fördermitgliedschaft zu schenken. Dass die Herausforderungen in der täglichen Arbeit des BRK groß sind, bewies Edda Drittenpreis.
Das geplante Interview Paul Polyfkas mit der Tafel-Leiterin musste verschoben werden, weil sie noch einen edlen Spender erwartete, der ein Fahrzeug für die Tafel unterstützt. Danach berichtete Edda Drittenpreis über ihr ehrenamtliches Tafel-Team, das im Durchschnitt 68 Jahre alt ist und etwa 1.400 bedürftige Kunden in Dachau betreut. Sie sprach auch über das Geheimnis ihres Erfolges, der nicht nur im unermüdlichen Fleiß, sondern auch im permanenten Kontakt zu den Lieferanten und Unterstützerin liegt. Oft sei die Arbeit anstrengend, sagte sie, doch wenn sie an die bedürftigen Rentnerinnen und Rentner denke, die dankbar seien um jede Hilfe, wiege das alles andere auf. „Es ist schlimm, dass die Menschen, die Deutschland aufgebaut haben, so wenig Rente haben“, so Edda Drittenpreis.
Geehrt wurden die Fördermitglieder für 25 bis 65 Jahre Unterstützung. Unter den ältesten Geehrten waren die 96 Jahre alte Marianne Richter und der 89-jährige Josef Neumayer aus Dachau. Für 65 Jahre Fördermitgliedschaft erhielt Josef Neumayer die Henri Dunant-Medaille in Silber. Marianne Richter wurde für 40 Jahre Fördermitgliedschaft geehrt. Für 55 Jahre Fördermitgliedschaft wurden geehrt: Ernst Schmidt, Gisela Seidl, Franz Xaver Held, Helmut Knaier, Sieglinde Zinner, Johann Lang, Regina Winkler, Josef Arnold, Kriemhilde Glass, Gerdi Schloßbauer, Peter Reischl, Josef Neumayer, Josef Kneissl, Anton Höchtl, Josef Faber.