Der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka, der stellvertretende Kreisvorsitzende Hans Ramsteiner und Kreisbereitschaftsleiter Reinhard Weber nutzten die Gelegenheit, um die Entwicklung des Kreisverbandes in den vergangenen drei Jahren zu skizzieren, die Herausforderungen der Zukunft zu benennen und eine tragfähige Perspektive aufzuzeigen.
Mit großer Freude nahmen die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die Ehrenabzeichen und Urkunden in Empfang. Geehrt wurden rund 50 Personen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten in besonderer Weise und kontinuierlich um das Wohl ihrer Mitmenschen verdient gemacht haben. Geehrt wurde ab 20 Jahren Mitgliedschaft. Am längsten dabei ist Horst Oschmann. Als der 89-jährige Dachauer für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde, applaudierte der ganze Saal. Als ehemaliger BRK-Kreisgeschäftsführer hat Horst Oschmann mit seinem Streben nach einem modernen Kreisverband das BRK Dachau in der Nachkriegszeit wesentlich geprägt, und mit seiner unermüdlichen Energie ist er darüber hinaus der Inbegriff der Werte des Dachauer Roten Kreuzes. „Horst Oschmann ist ein Mann der fast ersten Stunde. Bis heute ist er stets ein guter Ratgeber. Wir wünschen uns, dass er noch lange gesund bleibt und uns mit Rat und Tat zur Seite steht“, betonte der Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath. Hochverdiente BRK-Veteranen sind auch Ekkehard Dehn, Werner Tich und Georg Brettmeister, die für 60 Jahre ehrenamtlichen Dienst ausgezeichnet wurden. Für 55 Jahre geehrt wurden: Gerhard Osterrieder, Ernst Wanka, Albert Drittenpreis und Georg Ebner. Für 50 Jahre geehrt wurden: Rita Schieri, Herbert Grieser, Edeltraud Stolz, Horst Ludwig und Angelika Gumowski. Eine besondere Ehrung erhielten auch die Helferinnen und Helfer der Fachabteilung Wohlfahrts- und Sozialarbeit. Zum vergleichsweise jungen Bereich des BRK Dachau, den der damalige Kreisvorsitzende Albert Drittenpreis ins Leben gerufen hat, gehören unter anderem die Tafel, die Rotkreuzshops, der Seniorenclub, Auslandshilfe sowie der Glückshafen auf dem Dachauer Volksfest. Als zukünftige strategische Herausforderungen der Sozialarbeit nannte Hans Ramsteiner den demographischen Wandel sowohl bei Kunden als auch bei den Helfern, die Altersarmut und neue Formen der Seniorenarbeit. Aus den Händen von Gertrud Friess-Ott, der Beauftragten für Wohlfahrts- und Sozialarbeit des BRK-Bezirksverbands Oberbayern, nahmen Getraud Spaderna, Käthe Spilka, Rosi Tich, Marianne und Gerhard Osterrieder, Herbert Grieser, Peter Sedlmair, Wilhelm Stolz und auch Hans Ramsteiner die Verdienstmedaille in Silber entgegen.
Es ging an diesem Aktivenabend aber nicht nur um die Ehrungen. Wie Kreisbereitschaftsleiter Reinhard Weber betonte, biete sich damit auch die Gelegenheit, um die Gemeinschaft als sichtbares Zeichen nach außen zu tragen. „Wir wollen zurück zum WIR“, so Weber. Die Hauptaufgabe der Bereitschaften sei der Sanitäts- und Betreuungsdienst mit rund 600 Helfern und 44 Fahrzeugen. Zu den Bereitschaften gehören auch die Schnelleinsatzgruppen (SEG) mit Verpflegung und Transport, der Fachbereich Technik und Sicherheit sowie die Helfer vor Ort in sechs Landkreisgemeinden und seit 2017 auch in Dachau – eine Pionierleistung des BRK in einer Großen Kreisstadt. Bernhard Seidenath betonte: „Wir wollen das Ehrenamt hegen und pflegen. Die Ehrenamtlichen sind die Stütze des Roten Kreuzes, ihnen wollen wir unsere Dankbarkeit zeigen.“ Das sei umso wichtiger als die Zahl der aktiven Ehrenamtlichen in den vergangenen Jahren von rund 1.000 auf etwa 900 gesunken sei. Aussagekräftige Zahlen stellte auch der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka vor. So konnte seit dem Jahr 2016 der Haushaltsabschluss von einem deutlichen Minus zunehmend in ein Plus geführt werden. Diese Kehrtwende sei strukturellen Veränderungen im Kreisverband zu verdanken, erläuterte Paul Polyfka. Darunter falle auch die qualitative Weiterentwicklung des Rettungsdienstes mit dem Neubau der Rettungswache in Odelzhausen, die Expansion der Kindertagesstätten und die erfolgreiche Ausweitung der Rotkreuzshops. Gleichwohl dürfe die Entwicklung noch „ein paar Schritte gewaltiger sein“, um die Strukturen zu festigen und die Standorte zu stärken, so Polyfka.