Dachau – Das BRK-Museum im Rotkreuzhaus erwartet die Besucher von Samstag, 17. November, bis einschließlich Sonntag, 25. November, mit vielen interessanten Exponaten, die einen informativen Überblick über die Geschichte des Roten Kreuzes geben. Darüber hinaus haben die beiden Kuratoren Ernst Hübl und Gerhard Osterrieder zum zehnjährigen Bestehen des kleinen, ehrenamtlich geführten BRK-Museums eine Sonderausstellung zusammengestellt.
Der Schwerpunkt der Ausstellung „10 Jahre Rotkreuz-Museum“ liegt auf der Rotkreuz-Bibliothek mit Lehr- und Ausbildungsbüchern aus 100 Jahren.
Ernst Hübl berichtet: „In unserer kleinen Rot-Kreuz-Bibliothek stellen wir etwa 150 Unterrichts-, Lehr- und Ausbildungsbücher aus allen Fachbereichen des Roten Kreuzes aus. Zusätzlich zeigen wir 200 Suchdienst-Vermisstenbildbände mit den dazugehörigen Sonder- und Ausbildungsbüchern.“
Gegründet wurde das Rotkreuz-Museum vom damaligen hauptamtlichen Erste Hilfe- und Sanitäts-Ausbilder Erich Ficklscherer. Dank der ehrenamtlichen Unterstützung von Ernst Hübl und der Mitarbeit von Martin Kottermair stellte Erich Ficklscherer das junge Museum der Öffentlichkeit im November 2008 mit einer Ausstellung Dachauer Rotkreuz-Museum im BRK Kreisverband Dachau vor. Nach Ficklscherers überraschendem Tod übernahm Ernst Hübl mit Unterstützung von Martin Kottermeier 2012 das Rotkreuz-Museum und widmete dem verstorbenen Kameraden noch im selben Jahr eine Ausstellung. Die Exponate waren bis zu diesem Zeitpunkt noch bei den Stadtwerken gelagert, was für die Kuratoren einen enormen Transportaufwand bedeutete. Seit 2013 unterstützt Gerhard Osterrieder seinen Kameraden Ernst Hübl beim Aufbau der Ausstellungen. Jedes Jahr entwickelt Ernst Hübl neben der obligatorischen Sanitäts- und Erste Hilfe-Ausstellung auch eine zusätzliche Sonderausstellung mit einem besonderen Thema, das auf seinem großen Rotkreuz-Fachwissen fundiert. Die ausgesuchten Themen der bisherigen Ausstellungen waren: „150 Jahre Bayerisches Rotes Kreuz - Aus Liebe zum Menschen“ (2013), „125 Jahre BRK Dachau“ (2014), „70 Jahre Suchdienst im Deutschen Roten Kreuz“ (2015), „80 Jahre Erste Hilfe und Sanitäts- und Verbandsplatzmaterial“ (2016) sowie „40 Jahre Fachdienst Information und Kommunikation früher Fernmeldedienst im BRK Dachau“ (2017). Die Ausbildungs- und Lehrunterlagen für die Sonderausstellungen stammen ausschließlich aus Ernst Hübls Besitz während seiner langjährigen Ausbildertätigkeit in drei verschiedenen Fachdiensten im Bayerischen Roten Kreuz und Deutschen Roten Kreuz. Ernst Hübl ist seit mehr als 40 Jahren ehrenamtliches, aktives Mitglied im BRK Kreisverband Dachau, davon 30 Jahre als Führungskraft. Parallel dazu war er ehrenamtlich viele Jahre in allen drei Verbandsebenen als Ausbilder, Lehrgruppenmitglied und Referent tätig, unter anderem 20 Jahre als BRK-Bezirksausbilder Fernmeldedienst, 15 Jahre als Bezirksausbilder ABC und ebenso viele Jahre als Landesfachdienstleiter Suchdienst und Bundesausbilder Suchdienst.
In einer Zeit, in der Daten fast nur noch digital gespeichert werden, ist die diesjährige Sonderausstellung über besonders aufschlussreich. Damals wurden Unterlagen noch handschriftlich geführt. Ernst Hübl und Gerhard Osterrieder haben die historische Rotkreuz-Bibliothek in vier Bereiche gegliedert. Der erste Teil reicht vom Unterrichtsbuch für „Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz“ und dem „Büchlein für die Mutter“ von 1913 über das „Samariterbüchlein“ von 1915 und viele verschiedene Sach- und Lehrbücher bis hin zum „Unterrichtsbuch Erste Hilfe“ aus den Jahren 1939 und 1942.
Der zweite Teil präsentiert die Veröffentlichungen, die nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen sind. „Ab 1950 gab es viele neue Lehr- und Ausbildungsbücher in Erster Hilfe, aus Sanitätsdienst und Rettungsdienst sowie den neuen Fachdiensten im Katastrophenschutz des Deutschen- und Bayerischen Roten Kreuzes“, berichtet Ernst Hübl. Eine eigene Büchergruppe bilden die mehr als 200 Vermisstenbildbände aus dem Jahr 1950 und die dazu gehörenden Sonder- und Ausbildungsbücher der letzten 70 Jahre vom Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Die vierte Gruppe dokumentiert die Gründung des Roten Kreuzes durch Henry Dunant 1859/1863 sowie die Entwicklung des internationalen Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes mit den Genfer Abkommen, den Zusatzprotokollen und dem humanitären Völkerrecht.
Neben der Sonderausstellung dürfen sich die Besucher auf viele weitere Exponate freuen, die untrennbar zur Geschichte des Roten Kreuzes gehören, wie beispielsweise die über 100 Jahre alte „Handmarie“. Mit der Krankentrage auf Rädern wurden um 1900 Kranke und Verletzte ins Spital transportiert. Sie ist das älteste Ausstellungsstück des BRK Dachau.
Mit rund 300 Exponaten stellt die historische Ausstellung die Entwicklung des BRK Dachau von der Hilfsorganisation für Verletzte bis zum modernen Wohlfahrtsverband dar. Die Ausstellungsstücke sind nur einmal pro Jahr, parallel zur Kunstausstellung der Freien Malgruppe Dachau, im Rotkreuzhaus zu sehen.
Die Ausstellung im Rotkreuz-Haus, Rotkreuzplatz 3-4, ist vom Samstag, 17. November bis einschließlich Sonntag, 25. November zu sehen.
Die Eröffnung findet am 17. November um 14 Uhr statt. Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 10 Uhr bis 17.30 Uhr. Montag bis Freitag von 14 Uhr bis 17.30 Uhr. Freier Eintritt.