In der Notfallversorgung des BRK Dachau nimmt der HvO Haimhausen einen wichtigen Stellenwert ein, denn mit ihm kann das Gebiet zwischen Eching, Indersdorf und Dachau abgedeckt werden. Im Rahmen des Brauereifestes feierte der HvO Haimhausen nun sein 25-jähriges Bestehen. Der Bereitschaftsleiter und Mitbegründer der HvO-Gruppe Haimhausen Peter Rückert sowie der heutige HvO-Gruppenleiter Harry Tettinger konnten viele Gäste begrüßen, unter anderem Vertreter der HvO-Gruppen aus dem Landkreis Dachau, mehrere ehemalige und aktive HvOler der Bereitschaft Haimhausen, den Leiter Rettungsdienst Freising Hubert Böck, Bürgermeister Peter Felbermeier, den BRK-Kreisvorsitzenden Bernhard Seidenath und seinen Vorvorgänger Ekkehard Dehn.
Beide betonten während der Begrüßung: "Was uns bewegt ist das Helfen am Menschen. Wir sind Helfer vor Ort, weil wir neben den Sofortmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen, auch die Familienangehörigen des Patienten betreuen, nachdem dieser ins Krankenhaus gebracht wurde.“ Der BRK-Kreisvorsitzender Bernhard Seidenath wies auf die Bedeutung der ortsnahen Notfallversorgung hin: „Mit dem Helfer vor Ort gelingt es, das therapiefreie Intervall bei Notfällen deutlich zu verkürzen.“ Auch Bürgermeister Peter Felbermeier hob die Bedeutung der schnellen Hilfe in der Gemeinde Haimhausen hervor und betonte die Wichtigkeit der Versorgung der benachbarten Gemeinde Hebertshausen.
Der HvO Haimhausen wurde am 1. Juli 1993 gegründet. Er war der erste HvO im Landkreis Dachau mit einer offiziellen Anbindung an die Rettungsleitstelle und gleichzeitig der erste HvO in Bayern. Das Haimhausener Pilotprojekt machte bayernweit Schule. Nach vier Jahren existierten bereits mehr als einhundert HvO-Einheiten in Bayern. Wesentlich eingesetzt für seine Einführung hatte sich der damalige BRK-Kreisvorsitzende Ekkehard Dehn. Auf der Jubiläumsfeier stellte Ekkehard Dehn dar, wie wichtig dieses bisher fehlende Glied in der Rettungskette war, denn mitunter kann es bis zu 15 Minuten dauern, bis Rettungswagen und Notarzt zum Einsatzort kommen. Der HvO hingegen braucht nur zwischen drei und sechs Minuten, weil er direkt aus der Gemeinde zum Einsatzort fährt. Somit dient er der Überbrückung, bis der Rettungssanitäter da ist und kann lebensrettende Maßnahmen treffen. „In lebensbedrohlichen Situationen geht es um Minuten. Ich bin stolz darauf, einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet zu haben“, so Ekkehard Dehn. Die Versorgungskette im Dachauer Landkreis ist seitdem lückenlos.
Im Oktober 1993 wurde ein zweiter HvO in Petershausen eingerichtet, danach in Schwabhausen, Altomünster, Vierkirchen und Hilgertshausen-Tandern. Im vergangenen Jahr kam der HvO in der Großen Kreisstadt Dachau dazu. Mit dem First Responder des THW in Bergkirchen ist damit für eine Ergänzung der Rettungskette im ländlichen Bereich gesorgt.
Pro Jahr fährt der HvO Haimhausen rund 200 Einsätze. Das Einsatzgebiet erstreckt sich von Haimhausen und das Inhauser Moos bis Amperpettenbach, Sulzrain, Ampermoching und die B 13. 20 Prozent der Einsätze findet für die Gemeinde Hebertshausen statt. Die Einsätze werden ausschließlich ehrenamtlich gefahren. Im Dezember 2017 wurde an Harry Tettinger, Leiter des HvO in Haimhausen, seinen Vorgänger Peter Rückert und die sechs beteiligten Helferinnen und Helfer des BRK Dachau ein Ford Kuga als neues Einsatzfahrzeug übergeben. Dank vieler Spender konnte nicht nur der Wagen angeschafft werden, sondern auch dessen technische Ausstattung auf neuestem Stand. Bernhard Seidenath dankte den ehrenamtlichen Helfern vor Ort und betonte die gute Zusammenarbeit mit dem leitstellen-übergreifenden Rettungsdienst: „Ich möchte meinen Respekt aussprechen für das, was Sie für andere Menschen leisten. Das HvO-Team verwirklicht unseren Leitsatz ‚Menschen helfen‘ seit zweieinhalb Jahrzehnten vorbildlich.“ Die HvO-Gruppe Haimhausen sucht noch Verstärkung. Wer sich interessiert kann sich unter Tel. 0151 / 52854466 an Harry Tettinger wenden.