„Hier riecht es noch nach Farbe“, rief ein Bub fröhlich, als er mit seinen Eltern das neue Kinderhaus in Hebertshausen betrat. Die feierliche Eröffnung des großen Neubaus wollten sich die Familien der Hort- und Krippenkinder und viele andere Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde nicht entgehen lassen.
Die Schönbrunner Blaskapelle spielte schwungvoll auf und Bürgermeister Richard Reischl, der BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath und die Kinderhausleiterin Silke Theobald und ihr Team strahlten. Der moderne, dreigeschossige Bau fügt sich nicht nur harmonisch in das Ensemble von Schulhaus, Turnhalle und Waldstück ein, sondern wird allen Anforderungen moderner Kinderbetreuung gerecht.
Mit dem Bau bewies der Hebertshausener Gemeinderat „Überzeugungskraft, Mut und Verantwortungsbewusstsein“, wie Richard Reischl in seiner Begrüßungsrede betonte. Mit dem Beschluss das geplante Kinderhaus deutlich größer zu konzipieren als ursprünglich geplant stimmte der Gemeinderat der Erhöhung der Baukosten von 500.000 Euro auf 4,2 Millionen Euro zu und traf damit eine zukunftsweisende Entscheidung.
Zwei Krippengruppen, zwei Hortgruppen, drei Mittagsbetreuungsgruppen sowie eine Mensa sind im BRK-Kinderhaus untergebracht. In lichtdurchfluteten, freundlichen Räumen stehen den Kindern Spielecken und Ruhezonen zur Verfügung. Die Hortkinder erledigen ihre Hausaufgaben in eigenen Räumen. Mit dem neuen, freundlichen Haus ist die Gemeinde auch in der Zukunft für eine zeitgemäße Kinderbetreuung gut gerüstet, obwohl es trotz des seit 2008 rasant gestiegenen Bedarfs noch nie Wartelisten gab, wie Richard Reischl betonte. Die erste Kinderkrippe in Ampermoching hatte 12 Plätze, heute werden 56 Krippenkinder betreut. Hort und Mittagsbetreuung starteten 2009 mit elf Kindern und sind nunmehr auf insgesamt 140 zu betreuende Kinder angewachsen. „Das entspricht einer Steigerung von 1.200 Prozent“, so Reischl. Mit dem neuen Haus wird die Gemeinde weiterhin in der Lage sein, auf die veränderten Zahlen der Betreuung schnell und richtig zu reagieren.
Um die von den Eltern geschätzte hohe Qualität der Betreuung zu gewährleisten hat sich die Gemeinde für das BRK Dachau als Träger entschieden. „Dank der professionellen Abwicklung im Personalbereich und des hohen Anspruchs in der pädagogischen Betreuung können wir diesen Spitzenbereich halten“, betonte Richard Reischl.
Landrat Stefan Löwl gratulierte zum gelungenen Neubau als einer „Oase im Wald“. In diesem behüteten Umfeld könnten die Kinder nun die Welt entdecken. Der Landtagsabgeordnete und BRK-Kreisvorsitzende Bernhard Seidenath unterstrich die Kompetenz des BRK im Bereich der Kinderbetreuung, die im Kreisverband Dachau ein wichtiges und großes Betätigungsfeld darstellt. Mit elf Einrichtungen und rund 1.000 zu betreuenden Kindern im Landkreis habe das BRK Dachau seine Marktführerschaft zementiert. Damit beweise das BRK Dachau auch, dass es „Qualität und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringt, in dem stets die Qualität die Oberhand gewinnt“, ergänzte der BRK-Kreisgeschäftsführer Paul Polyfka. Architekt Marcus Firmhofer vom Architekturbüro Firmhofer und Günther erläuterte die besondere Farbgestaltung und die Auswahl der Materialien und Möbel, die speziell für Kinder ausgesucht wurden.
Auch für die Kinderhausleiterin Silke Theobald, die den Hort und die Mittagsbetreuung in der benachbarten Schule zehn Jahre leitete, ihre 16 Mitarbeiterinnen und den einen Mitarbeiter bedeutet das schöne neue Haus einen großen Fortschritt. „Das Haus ist großzügig, bietet den Kindern Freiräume und wir sind doch alle zusammen.“ Erstklässlerin Mara bestätigte: „Hier ist alles schön. Am liebsten mag ich die Spielecken mit den Polstern.“ Nach einer ökumenischen Weihe wurde das Haus offiziell der Öffentlichkeit übergeben und auch sein Name wurde bekannt gegeben. Es heißt „Kinderhaus Weltentdecker“.